Ein weinendes Flüchtlingskindes an der Grenze der USA ist das World Press Photo 2018 und gilt damit als das bedeutendste Bild des vergangenen Jahres. Eingefangen hat die dramatische Szene der US-Fotograf John Moore. Der renommierte Preis wird jährlich vergeben, zuletzt gestern in Amsterdam. Entstanden ist das Foto im US-Staat Texas im Juni 2018. Darauf zu sehen: Eine junge Frau aus Honduras, die gemeinsam mit ihrer Tochter in den USA Asyl beantragen wollte – an der Grenze aber angehalten wurde. 

World Press Photo 2018 zeigt „psychologische Art der Gewalt“

Das verängstigte Kind weinte, während seine Mutter durchsucht wird. Whitney C. Johnson, die Vorsitzende des Wettbewerbs, begründet die Entscheidung damit, ein „überraschendes, einzigartiges und relevantes Bild“ gewählt zu haben. Jury-Mitglied Alice Martins erklärt ihre Sichtweise folgendermaßen: „Das Bild zeigt eine andere, psychologische Art der Gewalt.“ Tausende Kinder waren im Sommer 2018 von der Grenzpolizei von ihren Eltern getrennt und in Lagern untergebracht oder in Gewahrsam genommen worden – was heftige Proteste zur Folge hatte. Erst auf Druck entschied sich Donald Trump die Familientrennung von Flüchtlingen wieder aufgegeben. Das Mädchen auf dem Foto uns seine Mutter sollen nach Angaben der US-Behörden nicht getrennt worden sein. John Moore ist Fotograf für die Foto-Agentur Getty Images, er erhält für seinen ersten Preis 10.000 Euro. Etwa 4.700 Fotografen haben mit fast 80.000 Fotos bei dem Wettbewerb mitgemacht.