Zielstrebig, Selbstbewusst, Durchsetzungsvermögen! Am Weg nach oben gelten oft stärkere Eigenschaften als wichtigstes Tools zum Erfolg. Dabei ist es das sanfte Werkzeug der Empathie, das laut Forschung unsere wichtigste Führungsqualität ausmacht.

Empathie können wir in unserem täglichen Leben praktizieren.

Empathisch zu sein ist die wichtigste Fähigkeit zum Erfolg

Den Weg zum Chefsessel meinen sich viele durch Ellbogentaktik und jede Menge Power zu erkämpfen. Dabei ist es vielmehr eine sanfte Eigenschaft, die uns beruflich voranbringt. Zu diesem Ergebnis kam eine Untersuchung der US-Organisation Catalyst. Dabei wurden 900 Angestellte befragt, welche Fähigkeiten in ihrem Arbeitsumfeld und bei ihren Vorgesetzten ihnen am meisten helfen würde. Empathie landete ganz oben auf der Liste.

Das Ergebnis scheint von der lang anhaltenden Corona-Pandemie bedingt zu sein. Aktuell leiden immer mehr Menschen unter psychischen Belastungen, die durch wirtschaftliche Ängste, Home-Schooling etc. entstehen. Die Fähigkeit sich in seine Mitarbeiter hineinzuversetzen hat dadurch ganz neue Bedeutung gewonnen. Die Forschenden fanden in der Studie heraus, dass die Fähigkeit zur Empathie in Unternehmen zu mehr Innovation, Engagement und damit allgemein zu einer besseren Work-Life-Balance führt. Eine Charaktereigenschaft, die alle voranzubringen scheint.

Was ist Empathie?

Die Fähigkeit zur Empathie bedeutet zu verstehen, wie andere sich fühlen und ihnen gegenüber mitfühlend zu sein. Neurowissenschaftler sagen, dass hierfür zwei Teile des Gehirns zusammenarbeiten. Das emotionale Zentrum, das die Gefühle anderer wahrnimmt und das kognitive Zentrum. Dieses versucht zu verstehen, warum sie sich so fühlen und wie ihnen geholfen werden kann. Und genau diese Verbindung mit Mitgefühl ist entscheidend für eine nachhaltige, humane Zukunft. Untersuchungen haben gezeigt, dass Empathie uns Menschen nicht nur zu besseren Managern, sondern auch zu besseren Arbeitskräften, Familienmitglieder und Freunden macht. Während manche Menschen von Natur aus empathisch sind, gibt es einfache Übungen, die das Einfühlungsvermögen steigern können.

So kannst du empathischer werden

Es gibt ein paar Dinge, die du tun kannst, um deine Empathie zu fördern:

1. Schau aus deiner Bubble

Durch Social Media leben wir immer mehr in Blasen. Wir umgeben uns mit Menschen, die aussehen wie wir, leben wie wir, wählen wie wir etc. Dadurch entsteht ein Empathie-Defizit, deren Wurzel eines der größten Probleme der Menschheit ist. Bleibe daher neugierig anderen gegenüber und versuche dich deiner Vorurteile gegenüber Andersdenkender bewusst zu werden. Gehe über deine eigenen Weltanschauungen hinaus. Nur so kannst du beginnen, die Ansichten anderer Menschen zu verstehen.

2. Höre zu und teile

Forscher haben herausgefunden, dass sich nur in andere hineinzuversetzen nicht unbedingt ausreicht. Auf andere zugehen, sich über ihren Alltag zu unterhalten und dabei über den Smalltalk hinausgehen. Das verbindet und stärkt das Einfühlungsvermögen.

3. Suche dir gemeinschaftliche Aktivitäten

Beteilige dich an einem Gemeinschaftsgarten, organisiere dich politisch. An einer gemeinsamen Sache zu arbeiten, stärkt das individuelle Fachwissen. Unterschiede, die Menschen trennen, werden dadurch minimiert.

4. Sei ehrlich zu dir selbst

Voreingenommenheit ist menschlich und entspringt daraus, anpassungsfähig zu sein, indem wir Rückschlüsse auf Menschen um uns herum ziehen. Empathischer zu werden bedeutet auch aktiv gegen diese Vorurteile vorzugehen. Konzentriere dich auf Gemeinsamkeiten statt auf Unterschiede.

5. Überprüfe deine Privilegien

Vielleicht bist du mit bestimmten Privilegien begünstigt, die andere nicht erfahren durften. Ein Beispiel wäre, dass du dir nie darüber Gedanken machen musstest, ob du es dir leisten kannst Essen zu gehen oder in den Urlaub zu fahren. Vielleicht hast du in deinem Leben selten oder niemals Ausgrenzung erfahren. Wann musstest du dich das letzte Mal mit deiner ethnischen Zugehörigkeit, deinem Geschlecht, deiner Religion, deiner sexuellen Orientierung auseinandersetzen? Dieser Privilegien sollten wir uns aktiv bewusst machen.