Mitten in einer Predigt kam es in einer Kirche in Brooklyn zu einem Überfall, der live aufgezeichnet wurde. Denn drei bewaffnete Männer raubten einen Bischof und die Kirchenbesucher*innen aus.

Insgesamt stahlen die Diebe Schmuckstücke im Wert von einer Millionen Dollar.

Bischof wird vor laufender Kamera ausgeraubt

Es sollte eigentlich ein Sonntag wie jeder andere sein. Wie immer widmete sich Bischof Lamor Whitehead ab etwa elf Uhr vormittags seiner Gemeinde und versuchte, sie mit seiner Predigt zu begeistern. Nach etwa zehn Minuten stellt er deshalb eine wichtige Frage in den Raum. „Wie viele von Ihnen haben ihren Glauben verloren, weil sie jemanden sterben sahen?“ Eine Frage, auf die der Geistliche keine Antwort bekommen sollte.

Denn nur Augenblicke später wird aus seiner Sonntagsmesse ein Tatort. Drei maskierte und bewaffnete Männer stürmen nämlich die Kirche in Brooklyn, in der der Bischof predigt und rauben den Mann sowie die Besucher*innen der Messe aus. Insgesamt sollen rund 100 Gemeindemitglieder in der Kirche anwesend gewesen sein. Verletzt wurde zum Glück niemand; der Schock in der Gemeinde sitze jedoch tief, betont der Bischof: „Meine Gemeinde ist traumatisiert. Die Frauen und Kinder weinen immer noch. Die Babys weinen immer noch.“

Bischof für Schmuckstücke bekannt

Das besonders Skurrile an der Situation: Die Messe wird über Livestream übertragen. Bei dem Überfall schauten also zahlreiche Gläubige auch von zu Hause aus zu. Auch ein Video des Überfalls kursiert derzeit online. Eben dieser Livestream könnte auch einer der Gründe gewesen sein, warum die Männer wussten, wen sie bestehlen sollen. Denn in seinen Messen sparte der Bischof nicht mit Schmuckstücken und materiellen Aufmachungen. Zum Zeitpunkt des Überfalls soll er etwa einen Anzug mit goldverziertem Kragen sowie eine lange Goldkette und einen großen Ring an jedem Finger getragen haben.

„Als ich zu Boden ging, ging einer zu meiner Frau und nahm ihr allen Schmuck ab und hielt die Waffe vor das Gesicht meines acht Monate alten Babys. Er nahm meinen Bischofsring, meinen Ehering und meine Bischofskette ab, und dann hatte ich Ketten unter meinem Gewand, und er fing an, meinen Hals abzutasten, um zu sehen, ob ich noch etwas anderes habe. Das bedeutet also, dass sie es wussten. Sie haben mich beobachtet und wussten, dass ich noch anderen Schmuck besitze“, erklärt der Bischof rückblickend.

Schmuck im Wert von einer Millionen Dollar gestohlen

Und noch ein weiterer Vorfall soll dafür verantwortlich sein. Denn erst kürzlich machte der Geistliche als „Bling Bling Bischof“ Schlagzeilen, als er in einem Rolls Royce und mit Schmuckstücken am Körper half, einen verdächtigen Mörder zu stellen. „Ich habe ihn ausgeliefert, aber die Medien nannten mich ‚den bling, bling bishop‘. Sie ließen meinen Rolls-Royce überall auftauchen, und ich habe das Gefühl, dass das eine Rolle gespielt hat“, erklärt Whitehead gegenüber „CBS“.

Die bewaffneten Männer erbeuteten laut der Polizei übrigens Schmuckstücke im Wert von etwa einer Millionen Dollar. Derzeit wird nach ihnen gefahndet; der Bischof betont jedoch, dass es für die Männer nur einen richtigen Weg gäbe. „Diese Männer müssen sich stellen“, erklärt er. „Ich vergebe ihnen und bete für sie, und ich hoffe, dass Gott sie von der Denkweise befreit, die sie zu diesem Zeitpunkt haben.“