Victoria Beckham erinnert sich an ein schockierendes Erlebnis aus den 90ern. Denn kurz nachdem sie erstes Kind zur Welt gebracht hatte, wurde sie im live TV von dem britischen Fernsehmoderator Chris Evans genötigt, auf die Waage zu steigen.

Mehr als 20 Jahre später ist Bodyshaming leider noch immer verbreitet.

Victoria Beckham wurde live für Publikums-Lacher gewogen

Schlaffe Haut, Dehnungsstreifen und Narben. Jede Schwangerschaft hinterlässt Spuren. Während bei manchen Frauen die stressige Zeit nach der Geburt die Kilos geradezu purzeln lässt, bildet sich der Körper der meisten frisch gebackenen Mütter langsamer zurück. Wäre ja auch egal – immerhin ist man in der Zeit sowieso damit beschäftigt, das neue Leben zu füttern, zu trösten und sich nebenbei notdürftigst selbst zu versorgen. Wäre da nur nicht der gesellschaftliche Druck, nach einer Geburt so schnell wie möglich wieder fit zu sein und den Körper der New-Mums – egal in welcher Form – zu bewerten. Für Promis die im Rampenlicht stehen ist dieser Druck noch viel höher. Ziemlich fies: wenn der After-Baby-Body im Live-TV bloßgestellt wird, um für Lacher zu sorgen. So passiert Victoria Beckham 1999 zwei Monate nach ihrer ersten Geburt.

In einem bevorstehenden Interview mit Vogue Australia via The Australian erinnert sich das ehemalige Spice Girl an einen schockierenden TV-Moment: „Ich war vor vielen Jahren in einer Fernsehshow mit Chris Evans und hatte gerade Brooklyn bekommen und danach viel Gewicht verloren. Das ist meiner Mutter nach ihren Schwangerschaften auch passiert. Es bedeutet nicht, dass man eine Essstörung hat. Und er ließ mich auf die Waage stellen, um gewogen zu werden. Können Sie sich das heute vorstellen?“

„Ist ihr Gewicht wieder normal?“

Zuvor sagte der Moderator der damaligen TFI Friday Sendung zu ihr: „Weil du wieder fantastisch aussiehst, wollen viele Mädchen wissen, wie du nach der Geburt wieder in Form gekommen bist?“ Nachdem Victoria geantwortet hatte, dass sie überhaupt nicht im Fitnessstudio gewesen sei, bohrte der TV-Host weiter: „Ist Ihr Gewicht wieder normal?“ Und als die mittlerweile vierfache Mutter bejahte, fragte dieser: „Darf ich nachsehen, macht es dir etwas aus?“ Und schwups stellte er eine Waage vor Victoria, worauf er seinen zögerlichen Promi-Gast drängte. „50 Kilo ist überhaupt nicht schlecht, oder?“ kommentierte er daraufhin ihr Gewicht und sorgte damit beim Publikum für Lacher.

Victoria Beckham litt in ihrer Karriere unter Bodyshaming

Das ehemalige Spice Girl resümiert in dem Interview auch darüber, wie sehr die Medien von ihrem Gewicht besessen waren. Mal war sie ihnen zu „fleischig“ dann wieder zu „Skeletthaft“. „Ich hatte ‚Porky Posh‘, ich hatte ‚Skeletal Posh‘“, als Spitznamen in den Medien erzählt Victoria. „Nachdem ich Brooklyn hatte, gab es ein Bild, das auf jeden einzelnen Teil meines Körpers zeigte, an dem ich mich darauf konzentrieren musste, das Gewicht zu verlieren.“

Heutzutage würden solche Artikel oder Wiegen im Live-TV wohl einen Aufschrei der Entrüstung hervorrufen. Trotzdem zeigt Victorias Erfahrung, welcher Druck auf den Frauen generell bei dem Thema lastet. Bleibt nur zu hoffen, dass die Welle der Body-Positivity jene des Body-Shaming ganz schnell überrollt.