Hurrikan „Ian“ hat eine Spur der Verwüstung in den USA hinterlassen. Der Tropensturm wütete in Teilen Floridas und ließ keinen Stein auf dem anderen. Mittendrin: Unzählige Reporter. Eine Journalistin sorgt in all dem Chaos aber für Aufsehen. Denn sie hat sich kurzerhand ein Kondom über ihr Mikro gestülpt, um es vor dem Wetter zu schützen.

Damit ist die Reporterin zu einem viralen Hit geworden.

Reporterin berichtet über Hurrikan und stülpt Kondom über Mikro

Not macht erfinderisch – das trifft wohl auch auf „NBC2“-Reporterin Kyla Galer zu. Denn während einem Live-Einsatz im Hurrikan-Gebiet Florida zeigt sich die Journalistin mit einem sehr gewagten Wetterschutz für ihr sensibles Mikrofon. Sie hat ein Kondom über das technische Gerät gestülpt. Auf Twitter sorgte der außergewöhnliche Anblick für Aufsehen. Schließlich gelten die Südstaaten der USA auch als äußerst konservativ.

Kaylas Kollege Jeff Butera teilte das Mikrofon-Kondom auf Twitter und erklärte, aus welchem Grund Repoter:innen nicht gerade selten zu diesem „Hack“ greifen. „Ja, das ist ein Kondom!“, so der Moderator. „Es gibt nichts Besseres, um ein Mikrofon wasserdicht zu machen“. Und auch Kayla meldete sich in ihrer (mittlerweile nicht mehr verfügbaren) Instagram-Story zu Wort. „Die Mikrofone dürfen nicht nass werden und es ist extrem windig.“

Historische Schäden durch Hurrikan Ian

Doch das Kondom-Gate bleibt wohl die einzig lustige Sache an dem Tropensturm, der den US-Bundesstaat Florida überrollt hat. Windspitzen von bis zu 250 km/h sorgten für große Zerstörung. Dazu kamen noch etwa 400 Liter Regen pro Quadratmeter sowie heftige Sturmfluten, die bis ins Landesinnere vorgedrungen sind. „Ian“ dürfte laut Floridas Gouverneur Ron DeSantis in die Liste der fünf schwersten Hurrikans in Florida kommen. US-Präsident Joe Biden schätzt die Lage deutlich düsterer ein: „Dies könnte der tödlichste Hurrikan in der Geschichte Floridas sein“.

Mehr als 2,5 Millionen Haushalte waren in der Nacht teilweise ohne Strom, wie von der Website Poweroutage hervorging. Videos zeigen, dass Bereiche der Innenstadt von Fort Myers und Naples vollkommen unter Wasser standen, nur noch die Dächer von Autos waren zu sehen. Dazu kamen unzählige zerstörte Häuser, entwurzelte Bäume, gebrochene Brücken sowie an Land gespülte Boote. US-Medien zufolge mussten mehr als zwei Millionen Menschen evakuiert werden.

Zahl der Opfer noch unkar

Nachdem Biden gestern die Zentrale der US-Katastrophenschutzbehörde FEMA in Washington besucht hat, zeigt sich der Präsident besorgt. „Die Zahl der Opfer ist noch unklar, aber wir hören erste Berichte über möglicherweise erhebliche Verluste an Menschenleben“. Dann warnte er, dass die Situation nach wie vor gefährlich sei. „Wir erleben weiterhin tödliche Regenfälle, katastrophale Sturmfluten, überflutete Straßen und Häuser“, so Biden. „Wir sehen Millionen von Menschen ohne Strom – und Tausende, die in Schulen und Gemeindezentren Schutz suchen.“

Laut FEMA-Leiterin Deanne Criswell sei der Tropensturm, der ebenso in Kuba für schwere Verwüstungen sorgte, historischen Ausmaßes. „Hurrikan ‚Ian‘ wird ein Sturm sein, über den wir noch jahrzehntelang sprechen werden“, so die Expertin.

Auch wenn sich der Hurrikan wieder etwas beruhigt hat, seien vor allem die nächsten Tage schwierig. Denn nun müsse man ermitteln, welche Schäden die Naturkatastrophe angerichtet hat. Schon jetzt ist man sich einig: „Es wird katastrophal sein“. Die Behörde stelle sich darauf ein, dass Tausende Familien nicht in ihre Häuser zurückkehren könnten und zumindest vorübergehend ein neues Zuhause brauchten.