Bruce Lee ist für viele Kampfsport- und Film-Begeisterte eine der größten Ikonen der vergangenen Jahrzehnte. 1973 verstarb der Star plötzlich. Woran genau, soll jetzt eine neue Analyse zeigen.

Denn ein Team wollte den mysteriösen Tod des Sportlers aufklären.

Bruce Lee: Rätsel um den Tod des Superstars

Mit seinen Kampfkünsten prägte Bruce Lee nicht nur die Filmgeschichte, sondern auch die Popkultur. In dutzenden Filmen erarbeitete er sich den Status der Kampfkunst-Ikone und zählt bis heute zu den größten Stars der Martial-Arts-Filme. Doch 1973 verstarb der Star ganz plötzlich mit nur 32 Jahren. Die Ursache war daraufhin lange das Thema zahlreicher Spekulationen und Rätselraten. Denn obwohl die Behörden ein Hirnödem als Todesursache bekanntgaben, gaben sich mit dieser Erklärung viele nicht zufrieden. Stattdessen vermuteten Fans sogar, dass jemand den Star getötet hat.

Doch ein Forscher:innenteam aus Spanien will die Spekulationen jetzt ein für alle Mal bereinigen. Die Gruppe an Nierenspezialisten hat es sich nämlich zum Ziel gemacht, die Todesursache des Stars genauer zu untersuchen. Die Ergebnisse davon veröffentlichte das Team jetzt im „Clinical Kidney Journal“. Und wenn man den Forscher:innen glauben darf, ist die Todesursache von Bruce Lee ziemlich kurios. Denn die Experten kamen zu dem Ergebnis, dass der Star gestorben ist, weil er zu viel Wasser getrunken hatte.

Bruce Lee machte „auf Flüssigkeiten basierte Diät“

Grund für diese Annahme ist, dass Lee zum Zeitpunkt seines Todes „mehrere Risikofaktoren für eine Hyponatriämie“ hatte, behauptet das Team. Darunter versteht man eine extrem niedrige Natriumkonzentration im Blut. „Zu diesen Risikofaktoren gehörten „eine hohe chronische Flüssigkeitsaufnahme, Faktoren, die akut den Durst steigern (Marihuana), und Faktoren, die die Fähigkeit der Nieren zur Wasserausscheidung verringern“ wie etwa „verschreibungspflichtige Medikamente (Diuretika, nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente, Opioide, Antiepileptika), Alkohol, eine chronisch niedrige Aufnahme von gelösten Stoffen, eine frühere akute Nierenschädigung und Sport.“

Zu diesem Schluss kommt das Team übrigens mithilfe einiger öffentlich zugänglichen Daten und den wenigen Informationen, die über Lees Tod verfügbar sind. So schreiben sie etwa in ihrem Bericht, dass Lees Frau betont hatte, dass der Star eine „auf Flüssigkeiten basierte Diät“ machte. „Linda berichtet, dass ihr Mann in den letzten Monaten keine feste Nahrung mehr zu sich nahm und sich nur noch von Karotten- und Apfelsaft ernährte“, zitieren die Forscher:innen einen Bericht aus dem Jahr 1996.

Zu hoher Wasserkonsum führte zum Tod

Dieser Fakt – in Kombination mit den anderen Risikofaktoren, die das Team in Lees Leben erkannt hat, bringen das Team zu einem Ergebnis über den Tod des Martial-Arts-Stars: „Zusammenfassend stellen wir die Hypothese auf, dass Bruce Lee an einer spezifischen Form von Nierenfunktionsstörung starb: der Unfähigkeit, genügend Wasser auszuscheiden […] Dies kann zu einer Hyponatriämie, einem Hirnödem und innerhalb weniger Stunden zum Tod führen, wenn die übermäßige Wasseraufnahme nicht durch die Wasserausscheidung im Urin ausgeglichen wird, was mit der Zeitachse von Lees Ableben übereinstimmt“, heißt es in dem Bericht. „Ironischerweise wurde Lee mit dem Zitat ‚Be water my friend‘ berühmt, aber überschüssiges Wasser scheint ihn letztlich getötet zu haben.“

Abschließend betont das Forschungsteam, dass diese Todesursache gar nicht so selten ist, wie manche vielleicht vermuten würden und warnt vor den Konsequenzen. „Die Tatsache, dass wir zu 60 Prozent aus Wasser bestehen, schützt uns nicht vor den potenziell tödlichen Folgen, wenn wir Wasser schneller trinken, als unsere Nieren überschüssiges Wasser ausscheiden können.“