Rauchen, Alkohol, fettiges Essen – all diese Dinge haben direkten Einfluss auf unsere Gesundheit. Das ist bekannt. Eine aktuelle Studie zeigt nun aber: Ein ungesunder Lebensstil kann Männer sogar bis zu 23 Jahre ihres Lebens kosten.

Laut der Studie unterscheidet sich der Lebensstil von Frauen und Männer immer noch deutlich. 

Gesundheitsprävention verlängert Leben deutlich

Dass sich ein ungesunder Lebensstil auch auf unsere Lebenserwartung auswirken kann, ist kein großes Geheimnis. Zu den allgemeinen Empfehlungen für ein langes Leben gehören etwa eine ausgewogene Ernährung, nicht zu rauchen, regelmäßige Bewegung und das Wahrnehmen von Terminen zur Gesundheitsvorsorge. Dass solche Maßnahmen die Lebenserwartung tatsächlich erhöhen können, ist nicht nur eine Annahme, sondern auch durch zahlreiche Studien belegt.

Bereits vor einigen Jahren machte die Wissenschaft die Erkenntnis, dass Menschen, die sich jegliche Gesundheitspräventionen zu Herzen nehmen, bis zu 17 Jahre länger leben. Nun haben Experten des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) versucht, diese Ergebnisse anhand der Berücksichtigung bestimmter Blutserum-Markern noch präziser zu machen. Und das Ergebnis ist erschreckend! Im ungünstigsten Fall verlieren Männer bis zu 23 Jahre ihres Lebens.

Männer verlieren 22,7 Lebensjahre

Die Blutproben sind von Teilnehmern der Heidelberger EPIC-Studie, an der seit mehr als 20 Jahren über 25.000 Probanden teilnehmen. Das Ziel der gesamteuropäischen Untersuchung ist die Entdeckung von Zusammenhängen zwischen Lebensstilfaktoren wie der Ernährung und Krebs.

Bei der groß angelegten Studie sind dann für alle Teilnehmer Profile von lebensstilbezogenen Risikofaktoren ermittelt worden. Konkret fallen darunter Faktoren wie Rauchen, Body Mass Index, Hüftumfang, Alkoholkonsum, körperliche Aktivität sowie Diabetes und Bluthochdruck.

Zusätzlich zum Lebensstil wurden auch noch die Serummarker miteinberechnet. So kamen die Forscher dann zu dem Ergebnis, dass der ungesündeste Lebensstil in Kombination mit ungünstigen Blutwerten bei Männern statistisch zu einer 22,7 Jahre geringeren Lebensspanne führt. 

Frauen kostet ungesunder Lebensstil „nur“ 14 Jahre

Bei Frauen war diese Differenz geringer. Da lag diese lediglich bei 14 Jahren. Ärzte sehen in diesen Studienergebnissen nun vor allem eine Möglichkeit, die Patienten endlich dazu zu bringen, ungesunde Gewohnheiten abzulegen.

„Der voraussichtliche Verlust an Lebenserwartung ist ein geeigneter und leicht verständlicher Messwert, den beispielsweise Ärzte nutzen können, um ihre Patientinnen und Patienten zu motivieren, ungesunde Gewohnheiten aufzugeben. Auch könnten damit Menschen mit besonders hohen gesundheitlichen Risiken identifiziert werden, die von direkten Interventionen profitieren könnten“, erklärt Erstautor Bernard Srour.

Laut den Studienautoren sollen die Erkenntnisse nun auch dabei helfen, neue Präventionsstrategien zu entwickeln.