Twitter hat nun 7.000 Nutzerkonten gesperrt, weil sie „Schäden im richtigen Leben“ angerichtet haben sollen. Sie alle standen in Zusammenhang mit der Verbreitung des US-Verschwörungsglauben QAnon.

Die Bewegung verbreitet die Behauptung, dass die USA von einer kriminellen Organisation beherrscht würden, welcher etwa die früheren Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama angehören.

Twitter geht gegen QAnon vor

Twitter hat nun drastische Maßnahmen zur Bekämpfung von Verschwörungstheorien ergriffen. Denn die Plattform entfernte 7.000 Konten mit Verbindungen zur Bewegung QAnon, die Verschwörungstheorien verbreitet und US-Präsident Donald Trump unterstützt. QAnon hat rechtsradikale Züge und verbreitet teils auch antisemitische Botschaften. Eine Kernthese ist, dass US-Präsident Trump auserwählt sei, einem von Demokraten dominierten Staat in einem Kampf zwischen Gut und Böse die Stirn zu bieten. Trump selbst retweetete in der Vergangenheit mehrfach QAnon-Accounts. Und auch der deutsche Sänger Xavier Naidoo machte in letzter Zeit immer öfter von sich reden, indem er die Theorien der umstrittenen Bewegung öffentlich teilte.

Plattform will Sichtbarkeit einschränken

Twitter will nun vermehrt Accounts sperren, die gegen Personen gehen und sich an sogennantem Swarming beteiligen, bei dem Menschen belästigt und eingeschüchtert werden. Eine Sprecherin sagte gegenüber CNBC, dass man in diesem Zusammenhang eine Neubewertung von QAnon vorgenommen hat. Weitere Maßnahmen gegen die Verschwörungsanhänger richten sich vor allem gegen deren Sichtbarkeit. So sollen QAnon-Theorien weder in Trends noch Empfehlungen vorkommen und bei der Suche und Konversationen „nicht hervorgehoben“ werden. Links zu QAnon-Inhalten sollen künftig auf der Plattform nicht mehr geteilt werden können.

Laut Twitter hätten die von QAnon-Accounts ausgehenden Formen der koordinierten Drangsalierung anderer Menschen in den vergangenen Wochen zugenommen. In den USA und anderen Ländern nahm der Druck auf die Betreiber der großen Onlinenetzwerke gegen Hass- und Falschbotschaften vorzugehen, in den letzten Monaten stark zu. Die Unternehmen ergriffen eine Reihe von Maßnahmen gegen solche Inhalte. Auch Facebook, das sich sogar einem groß angelegten Anzeigenboykott ausgesetzt sieht, reagierte. Die Plattform kündigte eine Ausweitung seines Vorgehens gegen Hass und Hetze an.