Der tschechische Präsident Milos Zeman will die Grenzen des Landes ein Jahr geschlossen halten. So möchte er verhindern, dass eine neue Infektionswelle des Coronavirus in Tschechien dadurch hervorgerufen wird, dass Menschen in Länder fahren, in denen die Epidemie noch nicht zu Ende ist.

Das kündigte der Politiker in einem Radiointerview an.

Tschechen sollen im eigenen Land Urlaub machen

Präsident Zeman appellierte an die Bevölkerung Tschechiens, heuer Urlaub im eigenen Land zu machen. So solle man die „Schönheiten“ Tschechiens entdecken. Für Auslandsreisen möchte er die Grenzen hingegen ein volles Jahr geschlossen halten. Das soll passieren, „damit keine neue Infektionswelle dadurch hervorgerufen wird, dass Reisende in Länder fahren, in denen die Epidemie noch nicht zu Ende ist“, sagte Zeman in einem Radiointerview.

Das sind wohl schlechte Nachrichten für Reisebüros und Tourismusunternehmen. Sie hatten zuvor gefordert, im Sommer wenigstens Reisen in die bei Tschechen sehr beliebten Urlaubsziele Slowakei und Kroatien zu erlauben. In diesen Ländern gibt es nur wenige Infektionen mit dem Coronavirus.

Ein- und Ausreiseverbot in Tschechien

Tschechien hatte aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus Mitte März ein strenges Ein- und Ausreiseverbot verhängt. Ausnahmen vom Ausreiseverbot gelten derzeit für Pendler, LKW-Fahrer und in anderen unabdingbaren Fällen, wie beispielsweise für medizinische Behandlungen. Im Land gibt es derzeit 6.787 bestätigte Infektionen mit SARS-CoV-2. 1.311 Menschen sind bereits genesen. Die Zahl der Todesfälle beträgt 188 (Stand: 20. April).