Eigentlich wollte die Lehrerin Victoria Naomi Luck nur einen der online gehypten Infinity Pools in Großbritannien entdecken. Doch bei der Wanderung zu dem TikTok-Hotspot kommt es zu einem tragischen Unfall – und die Frau stürzt in den Tod.

Das zeigen jetzt neue Untersuchungen.

„Geheimer“ Infinity Pool als Reiseziel

Wer einige Zeit auf TikTok verbringt, hat sie bestimmt schon gesehen: Videos, in denen versteckte Hotspots, geheime Ecken und absolute Must Sees vorgestellt werden. Meist geht es darin um Orte, die ganz in unserer Nähe sind oder die man bei einer Reise auf gar keinen Fall verpassen sollte. Die Videos versprechen ein einzigartiges Erlebnis, einen einmaligen Ausblick oder eine unglaubliche Erfahrung und locken damit viele Interessierte an.

Eine von ihnen war Victoria Naomi Luck. Die 47-Jährige Lehrerin hatte auf der Plattform einen geheimen Infinity-Pool gesehen, der in einem Nationalpark in Wales versteckt sein sollte. Der Pool soll auf dem höchsten Berg in England und Wales liegen. Die Videos von dem Nationalpark und seinem geheimen Pool hatten mehr als 90 Millionen Aufrufe und offenbar war die zweifache Mutter so begeistert, dass sie mit ihrem Lebensgefährten Matthew und ihrem Hund den Ort entdecken wollte.

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Lebensgefährte schildert tragischen Unfall

Ihr Freund schenkte ihr die Reise in den Snowdonia Nationalpark schließlich als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. Doch die Wanderung zu dem Hotspot endete tragisch. Laut Berichten von „North Wales Live“ muss der Lebensgefährte den Vorfall jetzt – fast sieben Monate später – nämlich in einer Anhörung schildern; und gibt dabei bedrückende Details.

Denn das Paar wanderte ohne Karte oder Navigationsgerät und versuchte sein Glück, den Pool zu finden. Doch die beiden verirrten sich auf dem betroffenen Bergrücken von Crib Goch und fanden den Hotspot nicht. Auch geebnete oder gesicherte Wege fand das Paar nicht und kurze Zeit später kommt es zum Unfall: Victoria und ihr Lebensgefährte versuchen nämlich, über unterschiedliche Wege wieder zurück zur Route zu finden. Während sie eine Schlucht hinabklettert, will er eine andere Route hinabsteigen, da ihr Hund nicht in die Schlucht klettern konnte.

Doch nur wenige Augenblicke später stolpert Victoria und stürzt mehr als 45 Meter in die Tiefe. Matthew sieht den Sturz nicht, hört jedoch ein Aufschreien und versucht, seine Lebensgefährtin zu finden. Das gelingt ihm zwar, die Rettung kann er jedoch nicht kontaktieren. „Ich rief mit meinem Handy die [Notruf-] Nummer 999 an, aber mein Akku war leer, als ich mit der Bergrettung verbunden war. Ich wusste nicht, wo ich war“, erinnert er sich.

Frau stirbt nach Sturz in die Tiefe

Matthew schrie also um Hilfe. Er alarmierte andere Wanderer in der Gegend und kurze Zeit später konnte ein Rettungshubschrauber die Frau bergen. Doch für Victoria kam die Hilfe leider zu spät; sie erlag ihren Verletzungen kurze Zeit später.

Besonders traurig ist die Geschichte auch, weil Victorias Lebensgefährte die Reise nicht nur als Geschenk geplant hatte, sondern die Lehrerin erst auf die Idee gebracht hatte. „Ich habe den Infinity-Pool auf TikTok gesehen und ihn ihr gezeigt. Sie war sehr angetan und fand ihn toll, also beschlossen wir, dorthin zu fahren“, erklärt der Mann.

Zwar waren die beiden erst seit wenigen Monaten ein Paar; doch Matthew war sich sicher: Das ist seine große Liebe, erklärt er in der Anhörung. „Wir waren verliebt, ich hatte das Gefühl, meine Seelenverwandte getroffen zu haben, und innerhalb von zwei Wochen schmiedeten wir Pläne für die Zukunft, wir wollten heiraten.“