Der tragische Unfall am Filmset von „Rust“ erschüttert auch Monate später noch viele. Denn eine Waffe, die Alec Baldwin abfeuerte, entpuppte sich als geladen und traf Kamerafrau Halyna Hutchins tödlich. Jetzt zeigen Aufnahmen, wie Baldwin für die Szenen probte.

Der Schauspieler zielte dabei direkt auf die Kamera.

Tödliche Schüsse am „Rust“-Filmset

Vergangenen Oktober sorgte ein Unfall am Filmset von „Rust“ für internationales Entsetzen. Denn Schauspieler Alec Baldwin feuerte bei einer Aufnahme des Westerns aus Versehen eine Waffe ab, die geladen war. Die Kugel traf Kamerafrau Halyna Hutchins und Regisseur Joel Souza. Während Souza eine Verletzung erlitt, waren Hutchins Verletzungen tödlich.

Seit dem Unfall laufen die Untersuchungen; die Ermittler wollen herausfinden, was genau passiert ist und wer Verantwortung trägt. Denn in den vergangenen Monaten betonten Insider immer wieder, dass die Sicherheitsmaßnahmen am Set nicht eingehalten wurden.

Videoaufnahmen vom Set zeigen Alec Baldwin vor dem Unfall

Das Büro des Sheriffs von Santa Fe County veröffentlichte im Rahmen der Ermittlungen jetzt ein Video, das erste Eindrücke in das Geschehen vor Ort verdeutlicht. Zu sehen sind nämlich zum einen Proben kurz vor der Tragödie. In den Aufnahmen kann man erkennen, wie Alec Baldwin mit der Waffe, die er für eine „cold gun“ (also eine nicht geladene Waffe) hielt, probt.

In der Szene sieht man Baldwin, wie er in einem Westernkostüm gekleidet ist und in seine Jacke greift, um einen Revolver herauszuziehen. Diesen richtet er dann direkt auf die Kamera. Baldwin wiederholt diese Bewegung, scheinbar um sie für die Aufnahmen zu proben. Noch am selben Tag, an dem die Aufnahmen gemacht wurden, löst sich ein Schuss aus dem Revolver, der Hutchins tötet.

Erste Aussagen von Alec Baldwin nach den Schüssen

Teil der veröffentlichten Videos sind auch Aufnahmen, die das Geschehen am Unfallort zeigen; kurz nachdem Hutchins getroffen wurde und die Beamten eintrafen. Zu sehen sind unter anderem auch die Rettungssanitäter, die versuchen, Hutchins Leben zu retten.

Auch die ersten Zeugenaussagen von Baldwin, die er wenige Stunden später machte, wurden veröffentlicht. Baldwin fragt die Ermittler in den Aufnahmen, ob er angeklagt sei, woraufhin der Ermittler das verneint. Später beschreibt Baldwin den Unfall und den Ablauf des Schusses. „Peng! Sie ging los – beim ersten Mal“, sagt Baldwin über die Waffe. „Es war das erste Mal, dass wir diesen Schuss gedreht haben, wir haben für diesen Schuss geprobt.“ An einer Stelle des Videos fragt der Ermittler ihn: „Glauben Sie, dass jemand so etwas absichtlich tut?“ Baldwin entgegnet daraufhin „Ich kann mir nicht vorstellen, wer das tun würde.“

Ermittlungen noch nicht abgeschlossen

Welche Auswirkungen das veröffentlichte Videomaterial auf die Untersuchungen hat, bleibt übrigens abzuwarten. Denn wie die zuständige Bezirksstaatsanwältin Mary Carmack-Altwies betont, seien die Ermittlungen „noch nicht abgeschlossen.“

Einer der Gründe dafür: „Das Büro des Sheriffs wartet immer noch auf wichtige Berichte und wird seine Ermittlungen nicht abschließen, bis diese Berichte vorliegen. Die Staatsanwaltschaft muss abwarten, bis die vollständigen Ermittlungen vom Büro des Sheriffs übergeben worden sind. Sobald wir die abgeschlossenen Ermittlungen erhalten und eine gründliche und wohlüberlegte Prüfung aller Beweise vorgenommen haben, wird eine Entscheidung über die Anklageerhebung getroffen werden.“