Egal ob bei Bewerbungsgesprächen oder Karriereberatungen: immer wieder fällt der Satz, man solle für seinen Job leben. Ein Sprichwort, das sich ein Tiktoker wohl besonders zu Herzen genommen hat. Denn er verwendet sein Büro gleich als Zuhause.

Während er von Fans gefeiert wird, sieht seine Firma das Ganze eher kritisch.

TikToker macht Büro zu Wohnort

„Ich ziehe von meiner Wohnung in meine Arbeitskabine um“, erklärt der 28-Jährige Simon Jackson in einem TikTok-Video. „Sie zahlen mir nicht genug, um beides zu tun, also werde ich aus Protest einfach an meinem Arbeitsplatz wohnen, und wir werden sehen, wie lange ich damit durchkomme.“

Ein Plan, der im ersten Moment nach einem vorgezogenen Aprilscherz klingt, für Simon jedoch vollkommener Ernst ist. Denn nachdem seine Studentenkredite erhöht wurden konnte er es sich mit seinem Gehalt nicht mehr leisten, eine Wohnung zu finanzieren, Lebensmittel einzukaufen und all die anderen Kosten des Alltags zu stemmen. Die einzige Lösung, die er sieht, ist seinen Arbeitsplatz auch zum Wohnort zu machen.

„Das Büro ist so gut wie leer, weil alle von zu Hause aus arbeiten, also dachte ich, warum nicht dorthin ziehen? Ich erzählte meinem Freund davon, der dachte, ich mache Witze, aber ich fing an zu packen und tat es einfach“, erklärt er. Zwei Koffer, vier Kisten, zwei Rucksäcke und ein paar Seesäcke später zieht Simon auch schon um.

Firma entlässt ihn

Unter dem Hashtag #homingfromwork zeigt Simon dann, wie er es sich im Büro gemütlich macht, gibt kleine Touren durch seine Kabine und zeigt auch, wie gut er im Büro schläft. Seine Follower feiern ihn für die Aktion und wollen immer mehr Einblicke in seinen Alltag bekommen.

Simon postet deshalb immer mehr Videos mit Updates; spricht darüber, wie und wo er im Büro duschen kann und wie er seinen Schreibtisch zu einem Bett umfunktioniert. Immer wieder betont der TikToker auch, dass er keine Angst vor einer möglichen Entlassung habe und ihm klar ist, dass die Firma mit seiner Aktion eventuell nicht sonderlich glücklich ist.

Schon im ersten Video scheint Simon zu wissen, dass dieser Plan auf Dauer jedoch nicht gut gehen kann. Und er sollte Recht behalten. Denn nach nur vier Tagen und drei Nächten im Büro entdeckt sein Arbeitgeber die Aktion; und dem gefällt sie ganz und gar nicht. Simon muss deshalb seine Sachen packen – und zwar nicht nur als Untermieter, sondern auch als Angestellter.

Virale Videos als Karrierehilfe?

„Ehrlich gesagt, wenn ich die Videos nicht auf TikTok gepostet hätte, hätte ich ohne Probleme mindestens sechs Monate im Büro leben können“, erklärt er gegenüber „Insider“. Aber Simon bereut die Aktion nicht. Denn sie hat ihm auch einige Chancen eröffnet.

Auch wenn er jetzt erst einmal bei Freunden übernachtet, könnten seine viralen Videos ein Sprungbrett für ihn und seine Karriere sein. „Ich habe jetzt so viele Views bekommen, also kann ich das vielleicht nutzen und daran arbeiten, meine Marke aufzubauen. Wenn das nicht klappt, kann ich immer noch einen anderen Job finden“, erklärt Simon. Ob er dort dann auch gleich einziehen möchte, verrät er aber nicht.