Der Nürnberger Tiergarten überlegt, einen seiner Löwen zu töten. Der Grund: Das Löwenmännchen ist offenbar unfruchtbar.

Für den Zoo sei es ein „Dilemma des Artenschutzes“.

Unfruchtbare Tiere sind Problem für Tiergarten

Der Löwe Subali im Tiergarten Nürnberg ist womöglich unfruchtbar. Seit das Löwenmännchen 2018 neu in den Zoo gekommen war, warten die Tierpfleger vergeblich auf tapsigen Nachwuchs. Nun geht man davon aus, dass Subali zeugungsunfähig ist. Im Zoo sieht man sich deshalb womöglich gezwungen, die 14-jährige Großkatze zu töten. Das hat Zoodirektor Dag Encke in einem Podcast der „Nürnberger Nachrichten“ erklärt.

Er begründet das mit dem Platzmangel im Tiergarten und einem „Dilemma des Artenschutzes“. So sei es gesetzlich vorgeschriebener Auftrag der Zoos und Tiergärten, „Populationen zu managen, um Arten langfristig erhalten zu können“, sagte Encke. Beim sogenannten Populationsmanagement geht es um das Überleben bedrohter Arten. Denn es gibt immer mehr Tiere, die auf Dauer nur in zoologischen Anlagen überleben können. In der Natur werden die Überlebensräume immer mehr eingeengt. Wenn ein Tier unfruchtbar sei und man nicht züchten könne, sei das ein Problem.

Noch keine Entscheidung

Wie Encke erklärt, ist die Tötung des Löwen ein „hochemotionales Thema“. Eine Entscheidung gibt es noch nicht. Vor einer Entscheidung müsse überprüft werden, ob der Löwe tatsächlich unfruchtbar ist. Gegebenenfalls werde man versuchen, das Tier anderswo unterzubringen, so Encke. Gelinge das nicht, sei eine Tötung aber ein „realistisches Szenario“.