Der Klimawandel zwingt zahlreiche Tiere die Flucht in kältere Regionen zu ergreifen. So zeigt etwa eine Studie die Massenbewegung weg vom Äquator und hin zu den Erdpolen.

Besonders dramatisch sei die Situation demnach in den Weltmeeren.

Massenflucht der Tiere wegen hoher Temperaturen

Die im Fachjournal „Nature“ veröffentlichte Studie berücksichtigt über 30.000 Habitatsänderungen von Lebewesen. Sie zeigt auf, dass Insekten am schnellsten auf den Klimawandel reagieren. Denn diese verlagerten ihren Lebensraum zuletzt ganze 18,5 Kilometer pro Jahr in Richtung der Pole. An zweiter Stelle befinden sich bereits die Meeresbewohner. Die Klimaflucht ist in den Weltmeeren so groß, dass tausende Tierarten auf der Suche nach kälteren Gewässern im Schnitt nahezu sechs Kilometer pro Jahr nach Norden beziehungsweise nach Süden schwimmen.

Die Studie untersuchte etwa 12.000 Spezies. So zeigte sich zwar auch unter den Landbewohnern eine Bewegung in Richtung der Pole. Diese fiel aber mit 1,8 Metern pro Jahr deutlich kleiner aus, als die Forscher das erwartet haben. Diesen Unterschied zwischen Meeresbewohner und Landlebewesen führen die Wissenschaftler auf mehrere Faktoren zurück. So leitet Wasser Hitze 25 Mal besser als Luft. So sind die Temperaturveränderungen für die Tiere in den Meeren deutlich stärker zu spüren. Landtiere können außerdem viel besser ihren Temperaturhaushalt regeln. So kommen sie mit steigenden Temperaturen besser zurecht.

Landtiere haben begrenzte Fluchtmöglichkeiten

Dass die Tiere an Land aber weniger heftig fliehen als ihre Nachbarn im Wasser, kann auch einen sehr traurigen Grund haben. So können sich Tier- und Pflanzenarten im Meer frei bewegen. An Land erschweren hingegen natürliche wie aber auch menschengemachte Barrieren die Klimaflucht der Tiere. Das könnte auch der Grund sein, wieso Tiere an vielen Orten in die Höhe wandern.

Klimaflucht hat Auswirkungen auf Ökosysteme

Die Flucht in die Höhe wie auch die Flucht zu den Polen hat Auswirkungen in den zusammenhängenden Ökosystemen. So seien etwa die Ausweichmöglichkeiten begrenzt. Denn auch für Tiere, die beispielsweise bereits in polarem Wasser oder in gebirgigen Regionen leben könnte es ebenfalls bald knapp werden, wenn die Temperaturen weiterhin ansteigen.