Fast 30 Jahre lang mussten Fans von „Hocus Pocus“ auf eine Fortsetzung warten. Doch die Sanderson Schwestern sind endlich zurück – und haben sich für „Hocus Pocus 2“ Verstärkung geholt.

Im Interview haben wir mal nachgefühlt: wie viele übernatürliche Kräfte stecken wirklich im Cast der Fortsetzung.

„Hocus Pocus 2“: Bette Midler von Fortsetzung überrascht

Für Halloween-Fans gehört das jährliche Rewatching von „Hocus Pocus“ wohl genauso in den Oktober, wie das Aufstellen von Kürbis-Deko und der erste Pumpkin Spice Latte. Denn die Geschichte der Sanderson-Schwestern, die in Salem Kinder verspeisten um ewige Jugend zu erlangen, hat mittlerweile absoluten Kultstatus.

In Zeiten von unzähligen Reboots und Nostalgie war es also eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch der Halloween-Klassiker Teil der Reboot/Spin-Off/Sequel-Kultur wird. Und 2022 ist es jetzt so weit. Denn knapp 30 Jahre nach dem Original bekommt die Geschichte eine Fortsetzung.

Dass alle drei Original Sanderson-Schwestern zurückkommen und es tatsächlich eine Fortsetzung gibt, war für Bette Midler aka Winifred eine wunderschöne Überraschung. „Das war wie ein wahrgewordener Traum, das war es wirklich“, erzählt sie in einer Pressekonferenz zur Premiere. Denn als sie mitbekommen hatte, dass „Hocus Pocus“ ein Klassiker unter den Halloween-Filmen war, interessierte sie sich für eine Fortsetzung. „Als ich merkte, dass es tatsächlich ein Phänomen war, fing ich an, Leute in meinem Alter zu fragen, ‚denkt ihr nicht, die Leute wären an einer Fortsetzung interessiert?‘ Das war vor langer Zeit. Das war vor 15 Jahren oder so ähnlich. Und hier sind wir nun.“

Hocus Pocus 2
Bild: 2022 Disney Enterprises, Inc.

Darum geht es in „Hocus Pocus 2“

In „Hocus Pocus 2“ (ab 30. September auf Disney+) geht es aber nicht mehr nur um die Sanderson-Schwestern. Es gibt ein neues Trio, das die drei Hexen 29 Jahre nach ihrem letzten Auftritt auf Erden unabsichtlich wieder zurückholt. Und zwar die Freundinnen Becca, Izzy und Cassie. Sie haben selbst einige Turbulenzen, nachdem Cassie sich in ihrer Beziehung ein bisschen verloren hat.

Doch eben diese Schwierigkeiten müssen hintangestellt werden, als die drei legendären Schwestern Winifred, Sarah und Mary zurück sind – und die Welt im Jahr 2022 navigieren. Denn Saugroboter, Skincare-Linien und selbst öffnende Türen lenken sie nicht allzu lange ab und sie finden schnell ihren Fokus: ewige Jugend durch den Verzehr von Kindern – und nebenbei auch noch einen Status als mächtigste Hexen.

Der Cast im Interview

Ziemlich große Ambitionen also, die sich die Macher der Fortsetzung gesetzt hatten – insbesondere, weil man ja mit dem Original mithalten musste. Dass es dabei auch jede Menge Druck gab, weiß besonders das „neue Trio“ Whitney Peak, Belissa Escobedo und Lilia Buckingham nur zu gut. Denn sie spielen die Freundinnen Becca, Izzy und Cassie und wussten: bei einer so legendären Vorlage gab es einige Erwartungen.

Doch für die drei gab es dafür eine Lösung: „Ich habe einfach nicht darüber nachgedacht“, gesteht Belissa im Interview mit miss. „Ich habe versucht, es zu vermeiden, weil man in so große Fußstapfen tritt.“ Das sehen auch die beiden anderen so, denn auch Whitney betont: „Ich denke, wenn man sich zu sehr anstrengt etwas Bestimmtes zu sein, nimmt das jegliche Authentizität.“

Viel wichtiger war es den drei jungen Frauen deshalb, den Fokus auf ihre Gruppe zu legen und sich gegenseitig zu unterstützen, insbesondere, wenn eine von ihnen doch einmal nervös wurde bei dem Gedanken, welchen großen Blockbuster sie hier drehten.

Übernatürliche Vorlieben auch hinter den Kulissen

Denn alle drei sind große Fans vom Original – und den Sanderson-Darstellerinnen Bette Midler, Sarah Jessica Parker und Kathy Najimy. Besonders Belissa und Lilia sind mit dem Film großgeworden. Umso schöner war es deshalb, hautnah zu erleben, wie die drei Hollywood-Legenden arbeiteten.

„Ich habe das Gefühl, wenn man ihnen einfach zusieht, geben sie einem ohne Worte schon so viele Ratschläge„, betont Belissa. “ Wie sie sich am Set verhalten, wie sie immer ihr Bestes geben.“ Lilia bekam vor allem von Kathy auch ganz persönliche Ratschläge. Denn für sie ist „Hocus Pocus 2“ ihre erste große Rolle – die sie mit einem Studium an der Universität vereinen musste. „Sie hat mir viele großartige Ratschläge gegeben, wie man diese Branche managed während man sich auch weiterbilden will, das war wirklich toll“, erzählt die 19-Jährige.

Übrigens: Die Vorliebe für Hexerei, Tarot und Zaubertränke mussten die drei gar nicht so sehr schauspielern. Denn wie sie im Interview verraten, finden sie das Übernatürliche und Esoterische wie etwa die Kraft der Kerzen richtig interessant. Und auch Astrologie ist eine Vorliebe. „Wir lieben Astrologie“, schwärmt Lilia und analysiert: „Ich habe beschlossen, dass Cassie eine Waage-Sonne mit einem Krebs-Rising und möglicherweise einem Fische-Mond ist.“

Beim Thema Tarot haben sie sogar schon erste Erfahrungen gemacht und sind begeistert. Nur Whitney musste sich an das Übernatürliche erst gewöhnen. „Ich lerne viel von den beiden, was all diese Dinge bedeuten“, sagt sie. „Ich habe mir einmal von einer Freundin Tarot Karten lesen lassen und danach bin ich nach Hause gegangen und habe geweint. Es fühlt sich einfach zu nah an, ich weiß nicht, wie jemand so viel über mich wissen kann.“

„Frauen sind die mächtigen Kräfte in diesem Film“

Doch bei all dem übernatürlichen Aspekten, XXL-Choreographien und magischen Erlebnissen, die „Hocus Pocus 2“ ausmachen, war den drei Frauen eines besonders wichtig: Der Fokus auf weibliche Freundschaften. „Schwesternschaft ist das Herzstück des Films“, betont Belissa. „Wenn man die Sanderson-Schwestern sieht und sieht, wie viel Freundschaft und Liebe zwischen ihnen im ersten Film herrschte, dann merkt man, dass sie schon seit all den Jahren zusammen sind. Ich wollte diese Vertrautheit auch in unserem kleinen Hexenzirkel haben“.

Ganz wichtig dafür war natürlich auch, dass es nicht nur vor der Kamera um Frauenpower ging, sondern auch hinter den Kulissen. „Frauen sind die mächtigen Kräfte in diesem Film“, betont Lilia. „Und es war wirklich verrückt, das an einem Set zu erleben, wo der Film von einer Frau geschrieben wurde, von einer Frau inszeniert, von einer Frau produziert, von einer Frau geleitet wurde“, ergänzt Belissa.

Warum Kinder essende Hexen auch eine Vorbildfunktion hatten

Es ist eben dieser Fokus auf Schwesternschaft, der auch für Bette Midler schon im Original ausschlaggebend war, wie sie bei der Pressekonferenz zu Teil zwei enthüllt. „Ich denke, dass diese drei Figuren auf eine seltsame und merkwürdige Art und Weise wirklich sehr positiv für Frauen sind. Zunächst einmal sind sie sehr witzig, was Frauen nicht sein dürfen, nicht sein sollen. Und sie sind einander gegenüber sehr loyal“, sagt sie. „Es ist ein sehr breites Spektrum an Emotionen, das sie durchleben. Und ich glaube, auf eine komische Art und Weise ist ihre Bindung sehr, sehr stark. In jeder Situation, in der Frauen zusammen sind, ist ein Band der Freundschaft und Schwesternschaft sehr, sehr wichtig. Und dieser Film untermauert das.“

Auch für Kathy Najimy war der Fokus auf weibliche Freundschaft besonders wichtig; insbesondere die Art und Weise, wie die Frauen dargestellt wurden. „Wir zögern nicht lange mit unseren Ideen und den Dingen, die wir tun werden; wir sitzen nicht da und sagen: ‚Das müssen wir schaffen.‘ Wir machen es einfach, auch wenn es darum geht, Kinder zu essen“, scherzt sie.

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