Gibt es das „The Watcher“-Haus in Wirklichkeit? Eine Frage, die sich wohl viele stellen, nachdem sie den Netflix-Hit geschaut haben. Tatsächlich beruht die Serie auf einer wahren Begebenheit. Aufgrund des Erfolgs avanciert die echte Immobilie gerade zur absoluten Touristenattraktion. Denn immer mehr True-Crime-Fans wollen sich selbst ein Bild von dem Horrorhaus machen.

Der Ansturm ist so groß, dass sich die Anwohner:innen von den vielen neugierigen True-Crime-Fans gestört fühlen.

„The Watcher“-Haus existiert tatsächlich

Nach dem kontroversen Serienhit „Dahmer“, folgt mit „The Watcher“ schon der nächste True-Crime-Hit des „American Horror Story“-Schöpfers Ryan Murphy. Die Mystery-Thriller-Serie besetzt derzeit die Spitze der Netflix-Charts. Die Netflix-Serie handelt von einer vierköpfigen Familie, die in eine idyllische Vorstadt von New Jersey zieht. Sie leben in ihrem Traumhaus, und eigentlich scheint alles perfekt zu sein. Doch dann beginnt die Familie Drohbriefe von jemandem zu erhalten, der sich selbst als „The Watcher“ bezeichnet und der Albtraum beginnt.

So schrecklich es auch klingen mag, basiert die Serie auf einer wahren Geschichte. Im Jahr 2014 kauften Derek und Marie Broaddus um 1.2 Millionen Dollar ihr Traumhaus in der Vorstadt von New Jersey. Wie „The Cut“ berichtet, erhielt die Familie schon bei den Renovierungsarbeiten den ersten Drohbrief. Der Verfasser des Briefes schreibt darin, dass sein Großvater in den 20er-Jahren und sein Vater in den 60er-Jahren das Haus „beobachtet“ hatten und nun werfe er seinen wachsamen Blick auf das 1905 errichtete Haus. In weiteren Briefen wird ihr Tagesablauf detailliert beschrieben und die Ermordung ihrer Kinder angedeutet. Da Derek und Maria Broaddus durch den Psychoterror unter Druck gerieten, beschlossen sie schließlich, gar nicht erst in das Haus zu ziehen. Obwohl sich der Verkauf nicht ganz einfach gestaltete, gelang es der Familie schließlich, das Haus 2019 an eine andere Familie verkaufen.

True-Crime-Fans besichtigen Horrorhaus

Aufgrund des Netflix-Hypes hat sich die Location nun zu einem Touristen-Hotspot entwickelt, wie „Huffpost“ berichtet. Immer mehr True-Crime-Fans pilgern zu dem Ort, um sich selbst ein Bild von dem Horrorhaus zu machen. Und die Anwohner:innen sind alles andere als happy mit dieser Entwicklung. Eine Reporterin des Senders „News 12 New Jersey“ schildert das Geschehen vor Ort: „Wir sehen Leute, die den ganzen Tag und die ganze Nacht, sogar im Regen vor dem Haus herum lauern. Sie versuchen, ein schnelles Bild oder Video von dem Haus zu machen“, sagte eine Reporterin.

„Was die Nachbarschaft angeht … ich meine, es ist einfach völlig verrückt“, sagt eine Bewohnerin der Straße. „Es gibt Leute, die U-Turns machen … sie laufen überall herum. Es ist definitive eine Abwechslung für die größtenteils ziemlich ruhige Straße.“ Sie fügt außerdem noch hinzu, dass die Familie, die derzeit auf dem Grundstück lebt, „nichts mit der Geschichte hinter der neuen Serie zu tun haben will“. Mittlerweile befinden sich „Betreten verboten“-Schilder und Absperrbändern rund um das Haus.

„Einige Leute glauben, man könne die Straße einfach sperren“, sagte Mark LoGrippo, ein Stadtrat, gegenüber lokalen Medien. „Das geht nicht. Es ist öffentlich zugänglich. Wir können die Leute nicht daran hindern, die Location zu besuchen. Solange sie sich angemessen verhalten.“, so der Stadtrat weiter. Er bittet aber alle neugierigen Touristen respektvoll gegenüber den Hausbesitzern und der Gemeinde zu sein.