Eine neue Studie zeigt nun, dass körperliche Arbeit krank macht. Sport in der Freizeit hält hingegen gesund und kann sogar Leben retten.

Die dänische Beobachtungsstudie mit rund 100.000 Teilnehmern und Teilnehmerinnen ist im „European Heart Journal“ erschienen.

Körperliche Arbeit macht krank

Körperliche Arbeit lässt die Betroffenen laut Studie um bis zu 27 Prozent häufiger sterben. Freizeitsport aber ist gesund und kann sogar Leben retten. Die Untersuchung umfasste 104.046 Männer und Frauen im Alter zwischen 20 und 100 Jahren. Innerhalb von zehn Jahren Nachbeobachtungszeit wurden in der beobachteten Personengruppe insgesamt 9.846 Todesfälle – 9,5 Prozent Sterblichkeit – aus allen möglichen Ursachen registriert. Gleichzeitig traten 7.913 schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf.

Im Vergleich zu niedriger physischer Aktivität zeigte sich bei mittlerer körperlicher Betätigung bereits eine um 26 Prozent verringerte Todesrate. Bei hoher Intensität der körperlichen Aktivität sank die Gesamtsterblichkeit um 41 Prozent, bei sehr hoher Intensität um 40 Prozent. „Wir haben in unserer Analyse verschiedene Faktoren ausgeglichen, sodass man die Ergebnisse nicht mit Lebensstil, Gesundheitszustand oder sozialem bzw. wirtschaftlichem Status erklären kann“, sagte Studienautor Andreas Holtermann vom Nationalen Forschungszentrum für Arbeitsverhältnisse Dänemarks gegenüber der wissenschaftlichen Zeitschrift der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie.

Wer sich beruflich körperliche betätigt, sollte auch zu Hause Sport machen

Ähnlich sah die Situation dann auch bei den Herz-Kreislauf-Todesfällen bzw. -Problemen aus. Im Vergleich zu nur wenig körperlicher Anstrengung führte schon mäßige Belastung zu um 14 Prozent weniger akuten Herz-Kreislauf-Zwischenfällen. Bei mittlerer Intensität reduzierte sich die Häufigkeit um 23 Prozent, bei sehr hoher Belastung wieder nur um 15 Prozent.

Aber: Die Häufigkeit solcher Herz-Kreislauf-Akuterkrankungen bzw. Todesfälle stieg bei hoher körperlicher Belastung im Beruf um 15 Prozent im Vergleich zu niedriger Aktivität an. Sehr hohe körperliche Anstrengung im Beruf steigerte Erkrankungshäufigkeit und Zahl der Todesfälle sogar um 35 Prozent.

Diese Zahlen bedeuten also, dass schwere körperliche Arbeit alleine nicht automatisch zu Herz-Kreislauf-Fitness führt. „Viele Menschen mit manuellen Jobs glauben, dass sie durch ihre Arbeit fit und werden bzw. bleiben – und sich dann zu Hause ausrasten sollten. Unsere Arbeit deutet darauf hin, dass das nicht der Fall ist“, so Holtermann.