Der US-Bundesstaat New York ist besonders stark von der Coronavirus-Pandemie betroffen. Eine Antikörper-Studie zeigt nun aber, dass deutlich mehr Menschen an COVID-19 bereits erkrankt und somit immun sein könnten, als bisher bekannt.

Nach vorläufigen Ergebnissen infizierten sich demnach bisher 20 Prozent der Einwohner von New York City, der Hauptstadt des Bundesstaats.

Jeder fünfte New Yorker könnte gegen das Coronavirus immun sein

Im gesamten Bundesstaat liege die Zahl bei 14 Prozent, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am 23. April bei seiner täglichen Pressekonferenz. Für die Studie hätte man rund 3.000 Menschen, die in 40 Supermärkten in 19 Landkreisen einkauften, zufällig ausgewählt und auf Antikörper getestet. Die überraschend hohen Zahlen könnten Cuomo zufolge bedeuten, dass mehr als 1,7 Millionen Menschen in New York City und etwa 2,7 Millionen Menschen im gleichnamigen Bundesstaat mit etwa 19 Millionen Einwohnern bereits eine Infektion mit dem Coronavirus überstanden haben.

Forscher gehen ja davon aus, dass diejenigen, die das Virus bereits hatten und geheilt sind, zumindest für eine gewisse Zeit immun dagegen sein könnten. Cuomo betonte allerdings auch, dass die Zahlen der Studie vorläufig seien. Denn sie basieren nur auf einer sehr kleinen Testgruppe. Zudem beinhaltet die Studie nur Menschen, die in Supermärkte gehen.

Beginn der Epidemie in New York schon früher als gedacht?

Es war schon länger vermutet worden, dass New Yorks mehr als 250.000 nachgewiesene Infektionen nur ein Teil der insgesamt Infizierten sei. In den USA sorgte am Donnerstag zudem eine weitere Studie für Aufregung. Sie geht von einem weitaus früheren Beginn der Epidemie in New York City aus. Denn demnach könnte es allein in der Millionenmetropole bereits knapp 11.000 Fälle gegeben haben, als am ersten März die erste offizielle Infektion bestätigt wurde. Und insgesamt 28.000 in fünf US-Großstädten, die zu dieser Zeit offiziell 23 Fälle gemeldet hatten.

Die Lage in New York hatte sich zuletzt eigentlich nach wochenlangen Ausgangssperren wieder etwas entspannt. Die Zahl der Todesopfer nach einer Infektion mit dem Coronavirus lag in dem US-Staat am Donnerstag mit 438 den vierten Tag in Folge unter der Marke von 500. „Diese Zahl sinkt weiter, aber nicht so schnell, wie wir das gerne sehen würden“, sagte Cuomo. Die Zahl der neu Infizierten liege nun schon seit Tagen bei rund 1.300. „Wir würden gerne sehen, dass sich das weiter reduziert“, ergänzte der Gouverneur.