In der aktuellen Staffel „Stranger Things“ sorgt ein Bösewicht nicht nur in Hawkins, sondern auch bei uns daheim für Schrecken: Vecna. Wie schwierig es ist, in diese furchteinflößende Rolle zu schlüpfen, hat Schauspieler Jamie Campbell Bower jetzt enthüllt.

Die Vorbereitungen sind mindestens genauso gruselig wie die Show selbst.

„Stranger Things“: Vecna sorgt für Angst und Schrecken

Jamie Campbell Bower hat ein Händchen für unheimliche Rollen. Sei es als junger Grindelwald in „Harry Potter“ oder als der wohl schrägste unter den Volturis in „Twilight“: Der Schauspieler weiß, wie man mit kleinen Gesten und dem richtigen Blick Gänsehaut beim Publikum auslösen kann. Also war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis der 33-Jährige auch Teil des „Stranger Things“-Universums wird.

In der aktuellen Staffel ist es jetzt endlich so weit und Campbell Bower übernimmt die Rolle von Vecna; dem wohl unheimlichsten und bedrohlichsten Monster, das wir aus dem Upside Down kennen. Egal ob in seiner „menschlichen“ Form oder in voller Kostümierung – der Brite sorgt in den neuen Folgen für jede Menge Schreckmomente.

„Ich habe Fotos von jedem Opfer gemacht.“

Um diesen Horror auch überzeugend auf den Bildschirm zu bringen, brauchte es jede Menge Vorbereitungen, wie der Brite jetzt gegenüber dem „People“-Magazin erzählt. Und diese waren mindestens genauso gruselig, wie die Rolle selbst. Denn offenbar hat sich Campbell Bower die Rolle als Monster, das Kinder und Teenager heimsucht, richtig zu Herzen genommen. Die achtstündige Transformation auf dem Make-up-Stuhl reichte ihm dafür nicht aus.

„Ich habe Fotos von jedem Opfer gemacht. Ich habe dann mein nächstes Opfer ausgedruckt, die Augen ausgestrichen und dann das Bild an die Wand gehängt“, erzählt er. „Und dann habe ich sie angestarrt.“ Wir müssen zugeben, diese Szene hätten wir ungern live miterlebt – das wäre sogar uns ein bisschen zu unheimlich geworden.

Intensive Vorbereitungen auf „Stranger Things“-Rolle

Aber damit noch nicht genug. Denn creepy Fotos reichten dem Schauspieler nicht aus, um voll und ganz in der Rolle aufzugehen. Denn die „Verbitterung“, die die Figur von Vecna ausmacht, brauchte für den Schauspieler viel Recherche. Und zwar in Form von Musik, Meditation und jeder Menge Isolation.

„Ressentiments sind eine große Triebfeder für Vecna. Er hat bereits dieses Glaubenssystem, dass die Welt eine Lüge ist und dass sie ungerecht ist. Bei den Vorbereitungen ging es also darum, das zu thematisieren und weiter auszugraben, was eine Menge schwerer, dunkler Meditation, tieffrequente Klänge und das wiederholte Aufsagen der gleichen Dinge bedeutete“, erklärt Bower.

In anderen Interviews schildert er etwa, dass zu dieser Musik vor allem Heavy, Black und Dark Metal gehörten. Wir trauen uns also fast zu wetten, dass Kate Bushs „Running Up That Hill“ in seiner Playlist keinen Platz hatte. Denn die Musik nutzte er hauptsächlich, um Vecnas „Wut“ anzuzapfen. Mithilfe der Musik konnte er „in einer Art Zone bleiben“. Zusätzlich verbrachter er auch einige Zeit „in der Dunkelheit.“

„Alleine zu sein war immer eine gute Sache“

Ganz wichtig war ihm dafür auch die Isolation. Campbell Bower ging oft allein in der Nacht spazieren, um in eine düstere Stimmung zu kommen. Denn: „Alleine zu sein war immer eine gute Sache“, erklärt er. Auch von seinen Costars distanzierte er sich deshalb stark. Nur Millie Bobby Brown und Matthew Modine lernte er beim Dreh des ersten Teils kennen. „Aber es war hilfreich. Ich denke, es war wahrscheinlich hilfreicher für sie, weil sie nicht wussten, was sie von Vecna und was sie von mir erwarten konnten“, erklärt er.

Also nach einer spaßigen Zeit klingt das ja nicht wirklich. Doch obwohl der Brite während der Drehs bewusst wenig Zeit mit dem Cast verbrachte, betont er, dass durchaus auch Freundschaften entstanden sind. Jedoch abseits der Kameras und nach den Dreharbeiten – man will sich ja die harte Arbeit am Gruselig sein nicht verderben.