Das teilte der Sender in der Früh über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. „ProSieben wird heute in Abstimmung mit der Jury entscheiden, wann und wie wir die Siegerin küren.“

 

Eine Frau hatte am Donnerstagabend bei ProSieben angerufen und mit einer Bombe in der Mannheimer SAP-Arena gedroht. Die Polizei schloss die Durchsuchung der Arena am frühen Freitagmorgen ab, ohne etwas Verdächtiges gefunden zu haben. Auch in einem zuvor untersuchten Koffer war keine Bombe.

 

„Wir sind sehr erleichtert, dass in der Nacht nichts Schlimmes passiert ist“, teilte der Sender mit. In der Show sollte aus vier jungen Frauen zwischen 17 und 19 Jahren zum zehnten Mal „Germany’s next Topmodel“ ermittelt werden. Ajsa (18) aus Österreich, Anuthida (17) aus Lübeck (Schleswig-Holstein) und Vanessa (18) aus Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen) waren gegen 21.30 Uhr noch im Wettbewerb – dann erfolgte der Abbruch.

 

Drohung telefonisch eingegangen

Ein Sprecher der Polizei Mannheim sagte, die Drohung sei um 21.07 Uhr telefonisch in der Halle eingegangen. Kurz darauf habe man an einer der Garderoben einen verdächtigen Koffer gefunden. Daraufhin habe der Veranstalter die Live-Sendung in Rücksprache mit der Polizei vorsichtshalber beendet, um eine Gefährdung der Besucher auszuschließen. Später gab es Entwarnung: Der Koffer habe keinen Sprengsatz enthalten, teilte die Polizei mit.

 

Polizeisprecher Dieter Klumpp bestätigte, dass eine Frau bei ProSieben angerufen und damit gedroht habe, dass in der SAP-Arena eine Bombe hochgehen würde. Zuvor hatte „bild.de“ darüber berichtet. Der verdächtige Koffer war gegen Mitternacht noch von Mitarbeitern des Landeskriminalamtes untersucht worden. Anschließend begannen die Beamten, die Arena und einige Nebengebäude mit einem Spürhund zu durchsuchen, fanden jedoch zunächst nichts Verdächtiges.

 

Ein Hallensprecher hatte zunächst technische Probleme als Grund genannt. „Wegen technischer Probleme kann das Top Model Finale heute nicht weiter gesendet werden“, hieß es anfangs auch auf einem Laufband, das der Sender zeigte.

 

Unmut der Zuschauer

Viele Zuschauer ließen beim Verlassen der SAP-Arena Jacken und Taschen auf ihren Plätzen zurück. Einige äußerten Unmut darüber, dass die Prominenten angeblich viel früher aus der Halle geführt worden seien – Augenzeugen berichteten von rund 20 Minuten Differenz. Zahlreiche Mädchen standen nach der Räumung frierend ohne Jacken auf dem Parkplatz. Später wurden sie angewiesen, nach Hause zu gehen. 

 

In der Vergangenheit waren wiederholt Großveranstaltungen in Deutschland aus Sicherheitsgründen abgesagt worden. Dazu zählt etwa das Radrennen „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt“ am 1. Mai oder ein Karnevalsumzug in Braunschweig im Februar.