In Österreich gibt es jetzt ein Versorgungssystem, um die Krankenhäuser mit potenziellen COVID-19-Medikamenten zu beliefern. Es geht dabei um die koordinierte Bestellung und gerechte Verteilung von Arzneimitteln.

Pro Bundesland soll dabei ein Spitalsapotheker, ein medizinischer Koordinator und im Hintergrund das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) zusammenarbeiten.

Versorgungssystem mit COVID-19-Medikamenten

Das Versorgungssystem, das die derzeit potenziellen COVID-19-Medikamente an die Spitäler verteilen soll, läuft derzeit an und wird von den Bundesländern und vom Bund getragen. Bei dem System geht es um die koordinierte Bestellung und die faire Verteilung von potenziell für individuelle Heilversuche bei COVID-19-Patienten anwendbaren Arzneimitteln. Beispielsweise wären das Medikamente wie Ritonavir/Lopinavir, Hydroxychloroquin und Tocilizumab. Sie sind nicht formal für die Behandlung der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit zugelassen. Denn die Wirksamkeit wird derzeit erst in klinischen Studien geprüft.

Pro Bundesland arbeiten ein Spitalsapotheker, ein medizinischer Koordinator und im Hintergrund das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen dabei zusammen. Ganz zentral dabei sind laut der Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, Ulrike Mursch-Edlmayr, die Spitalsapotheker: „Sie tragen hier eine große Last und stellen in diesem wichtigen Bereich die Versorgung sicher.“

Bisher kein Medikament gegen COVID-19

Die Arzneimittel, die man durch das Versorgungssystem verteilt, sind keine Medikamente gegen COVID-19. Denn noch gibt es keinen offiziell zugelassenen Wirkstoff, der gegen die Lungenkrankheit anwendbar ist. In klinischen Studien stehen allerdings Arzneimittel im Fokus, die gegen eine andere Krankheit zugelassen oder zumindest in Entwicklung sind. Sie umzufunktionieren kann schneller gelingen als eine Neuentwicklung. Pharmaforscher sprechen von einem „Repurposing“ der Medikamente.