Es ist gar nicht einfach zu erkennen, ob man an Bindungsangst leidet. Doch noch viel schwerer ist es diese dann auch irgendwann zu überwinden. Es gibt allerdings ein paar Dinge, die du dagegen tun kannst.

So kannst du deine Bindungsangst bekämpfen und dich langsam wieder an eine neue Beziehung herantasten.

1. Bindungsangst akzeptieren

Wie bei jeder Angst muss man auch diese erstmal annehmen. Das bedeutet, dass man seine Bindungsangst zuerst erkennen muss: Ein Anzeichen dafür ist zum Beispiel, dass du dir immer wieder Partner aussuchst, bei denen du schon im Vorhinein weißt, dass es nicht lange halten wird. Sobald du das erkannt hast und auch akzeptierst, dass du womöglich Bindungsängste hast, hast du bereits den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht. Denn wenn du deine Ängste verdrängst, wirst du nie die Chance bekommen irgendwann über sie hinauszuwachsen.

2. Sprich mit jemandem darüber

Unsere Bindungsangst kommt nicht aus dem Nichts! Meistens gibt es einen guten Grund, warum wir anderen Menschen nicht zu nahe kommen wollen. Egal, ob wir eine schlechte Erfahrung in einer eigenen Beziehung gemacht haben oder vielleicht bei Freunden oder der Familie miterlebt haben, wie eine Partnerschaft zerbricht – den Grund für die Bindungsangst zu finden ist wichtig, damit du dich weiterentwickeln kannst. Und das funktioniert am besten, indem du einfach mit jemandem darüber sprichst. Frage deine BFF um Rat oder mach dir auch einfach mal einen psychologischen Beratungstermin aus. Vielleicht liegt das Problem tiefer als du denkst. Ein professioneller Rat kann da oft Wunder bewirken und ist absolut nichts, wofür man sich schämen muss.

3. Stress dich nicht

Es braucht Zeit seine Bindungsangst zu überwinden. Nur weil du nicht mehr darunter leiden und dich endlich bei jemand anderen fallen lassen willst, heißt das nicht, dass das auch von einem Tag auf den anderen funktioniert. Vor allem solltest du dich nicht einfach in eine Beziehung stürzen, weil du glaubst, dass du dich so „schock-heilen“ kannst. Das geht nur nach hinten los. Fang mit kleinen Schritten an, wie etwa lockeren Dates, und arbeite dich immer weiter nach vorne. Baby-Steps!

4. Neue Erfahrungen sammeln

Du hast die Angst angenommen und auch analysiert, woher sie kommt. Jetzt ist es an der Zeit nach draußen in die Welt zu gehen und den nächsten Schritt zu wagen. Versuch dich wieder auf jemanden einzulassen und lass zu, dass er deine Mauern zu Fall bringt – und das muss nicht unbedingt eine Beziehung sein. Auch neue Freundschaften können dir helfen, deine Bindungsangst zu überwinden. Denn der letzte Schritt ist der, dass du deine schlechten Erfahrungen durch neue ersetzt. Das bedeutet aber auch, dass du welche sammeln musst. Wie schon gesagt, solltest du dich natürlich nicht gleich in eine feste Beziehung stürzen und alles übereilen, du kannst ruhig klein anfangen. Unser Tipp: Gehe zum Beispiel mal mit deiner BFF an einen Ort, mit dem du nicht unbedingt schöne Erlebnisse verbindest, wie zum Beispiel der Ort, an dem dir ein Ex das Herz gebrochen hat und erlebt dort gemeinsam etwas Neues und Schönes.

Es ist ok, dir psychologische Hilfe zu suchen, sollte es dir nicht gut gehen und du an ganz schlimmen Ängsten oder Traumata leiden. Die Telefonseelsorge ist zum Beispiel rund um die Uhr telefonisch erreichbar.