Trystan Reese aus Portland ist ein Transgendermann, der sich keiner Geschlechtsumwandlung unterzogen hat. Er und sein Partner Biff Chaplow bereiten sich momentan auf die natürliche Geburt ihres ersten leiblichen Kindes vor. Zwei Kinder haben die beiden schon. Biffs Nichte und Neffe, Hailey und Riley, die sie aus einem Heim zu sich aufnahmen und adoptierten.

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Im Podcast „The Longest Shortest Time“ erzählt das Paar, wie sich der –  zugegeben seltene Fall – einer männlichen Schwangerschaft eigentlich anfühlt.

Ein langer Weg

Bevor sich das Paar dazu entschied, schwanger zu werden, nahm Trystan regelmäßig Testosteron ein, wodurch ihm ein Bart wuchs – und seine Periode ausblieb. Um schwanger werden zu können und sie wieder zu bekommen, musste Trystan die Hormone absetzen. Monatelang probierten er und Biff anschließend erfolglos, ein Kind zu bekommen. Plötzlich und völlig überraschend war es dann doch so weit. Trsytan erzählt im Podcast, wie überglücklich ihn der positive Schwangerschaftstest machte.

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Die Reaktionen der anderen

Natürlich könne er es jedes Mal fühlen, wie Menschen sein Gesicht ansehen und nach irgendeiner Spur von Weiblichkeit suchen würden, so Trystan. Dennoch sei er kein einziges Mal direkt mit Transphobie in Kontakt gekommen. Er versteckt seinen Bauch dennoch so gut es geht unter Pullovern, Mänteln und Schals. Nur im Internet geht er ganz offen und ehrlich mit seiner Schwangerschaft um.

Auf dieses Facebook-Video, in dem er seine Geschichte erzählt, erhielt Trystan etwa gemischte Reaktionen. Viel Liebe und Unterstützung einerseits – aber leider auch einige gemeine Kommentare.

Wie sich die Schwangerschaft anfühlt

„Man muss sich irgendwie über seine Knöchel beschweren, die Wassereinlagerungen oder sonst was. Aber mir geht es mit der Schwangerschaft wirklich super. Die Bewegungen des Babys im Bauch zu spüren ist so cool“, erzählt Trystan im Podcast. „Die Kinder lesen meinem Bauch jeden Abend Geschichten vor. Es ist wirklich einfach großartig.“

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Wie nehmen es ihre Kinder auf?

Riley war etwas besorgt darüber, wie die Kinder in der Schule auf die Schwangerschaft seines Vaters reagieren würden: „Er wollte wissen, ob er in der Schule nicht so tun könne, als sei das Kind sein Cousin oder so.“ Trystan und Biff verstehen die Ängste ihres Sohnes. Dennoch: „So zu tun, als wäre das Kind nicht von uns, ist genau die Linie, die wir nicht überschreiten wollen“, erzählen die beiden. Hailey hingegen sei außer sich vor Freude und hätte in der Schule schon allen erzählt, dass ihr Vater transgender ist und ein Kind bekommt.