Kann man schon bei der Geburt erkennen, wie schlau ein Kind wird? Mit dieser Frage habe sich nun deutsche Forschende auseinandergesetzt. Und das Ergebnis verblüfft: Denn laut ihrer Studie soll es tatsächlich bestimmte Anhaltspunkte geben, die die zukünftige Intelligenz eines Babys verraten.

Neugierige Eltern müssen demnach wohl nicht mehr bis zur schulischen Einstufung warten.

Studie: So erkennt man, wie intelligent ein Baby später sein wird 

Frischgebackene Eltern haben sich vielleicht schon mal gefragt: Wird mein Kind später besonders intelligent sein? Natürlich, niemand kann in die Zukunft schauen. Genaue Prognosen sind also mehr als knifflig. Da man einem Säugling ja keinen IQ-Test vorlegen kann, müsse man vor allem ihr Verhalten beobachten, um herauszufinden, wie schlau sie sind. Bislang galten vor allem Lebhaftigkeit und ein erhöhtes Interesse an Objekten und Personen als Hinweise auf eine kognitive Begabung. Doch nun wollen Wissenschaftler:innen noch eine ganze andere Methode entdeckt haben, wie man die Intelligenz eines Babys schon im Säuglingsalter vorhersagen kann.

Team untersucht über 5000 Säuglinge

Ein Team rund um den Gynäkologen Prof. Dr. Arne Jensen von der Ruhr-Universität in Bochum beschäftigte sich mit der spannenden Frage, ob man die Intelligenz eines Kindes bereits bei der Geburt prognostizieren kann. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung wurden nun im Fachjournal „Science Direct“ veröffentlicht. Die Forschungsgruppe untersuchte für die Studie insgesamt 5301 Säuglinge kurz nach der Geburt, darunter auch 571 Frühgeburten. Zusätzlich wurden noch Kleinkinder im Durchschnittsalter von vier Jahren analysiert und unter anderem einem IQ-Test unterzogen. Dabei machte das Team eine spannende Erkenntnis: Denn allein durch bestimmte Körpermerkmale könne man die Intelligenz eines Kindes schon kurz nach der Geburt ablesen.

Gewicht und Kopfumfang spielen wichtige Rolle

Eltern, die sich für die spätere Intelligenz ihres Babys interessieren, sollten sich die Körpermaße ihres Babys mal ganz genau ansehen. Denn laut der Studie spielen bei dieser Vorhersage vor allem zwei Kriterien eine besonders wichtige Rolle. Zum einen das Geburtsgewicht des Babys. Wenn das Gewicht besonders niedrig ist, zum Beispiel bei Frühgeburten, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass das Kind später Schwierigkeiten in seiner geistigen Entwicklung haben wird.

Zum anderen spielt aber auch der Kopfumfang eine bedeutende Rolle. Um eine Vorhersage über die spätere Entwicklung treffen zu können, wurde in der Studie das Verhältnis von Körpergewicht und Kopfumfang ganz genau untersucht. Laut den Forschenden verrät genau dieses Verhältnis eine Prognose über die spätere Intelligenz.

Bildungsweg positiv beeinflussen

Das Team sehe das Ergebnis als Chance. Psychische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter durch ADHS, Depressionen oder Angststörungen könnten dadurch nämlich früher therapiert werden. Zudem könnten Kinder schon in einem frühen Alter optimal gefördert werden. „Diese Ergebnisse ermöglichen eine frühzeitige Intervention und unterstützen Strategien zur Förderung schulischer Leistungen und des Bildungserfolgs im späteren Leben“, erklärt Studienautor Dr. Arne Jensen.