Greta Thunberg muss sich Kritik gefallen lassen, denn ihr Segeltörn in die USA sei umweltschädlicher als ein Flug. Die 16-jährige Umweltaktivistin befindet sich gerade auf einem Segelboot Richtung Amerika. In New York wird sie am UN-Klimagipfel teilnehmen. Um ihre Reise so CO2-neutral wie möglich zu gestalten, entschied sich die Schwedin dazu, den Atlantik mit einer Hochsee-Yacht zu überqueren.

Jetzt meinen Kritiker aber, ihre Reise hätte einen höheren CO2-Ausstoß als ein normaler Flug.

Greta Thunberg: Ihr Segeltrip löst sechs weitere Flüge aus

Andreas Kling, der Pressesprecher von Gretas Skipper Boris Herrmann, erklärte der „taz“ am Donnerstag, dass fünf Mitarbeiter nach Amerika reisen würden, um Gretas Segelboot von New York nachhause zu segeln. Er ergänzte auch, dass natürlich alle mit dem Flugzeug dorthin reisen würden. Denn anders ginge es gar nicht. Boris Herrmann würde außerdem den Flieger zurücknehmen. Somit löst Gretas Segeltrip sechs Flüge über den Atlantik aus. Hätten sich Greta und ihr Vater selbst für das Flugzeug entschieden, wäre es bei zwei Flügen geblieben.

Gretas Segeltörn stößt Unmengen an CO-2 aus

Greta Thunberg hatte sich dazu entschieden, mit der „Malizia II“ nach Amerika zu segeln, um so wenig Treibhausgase wie möglich auszustoßen. Am Mittwoch stach sie deswegen in Plymouth im Süden von England in See. Gemeinsam mit ihrem Vater Svante Thunberg, dem Skipper Boris Herrmann und dem Mitsegler Pierre Casiraghi wird sie zwei Wochen auf der „Malizia II“ verbringen. Eine andere Crew wird von New York mit der Hochsee-Yacht zurücksegeln. Diese wird zunächst mit dem Flieger nach Amerika reisen. Für sechs Personen rechnet der Emissionsrechner von atmosfair mit 3.131 Kilo CO2-Emissionen. Ein Jahr Autofahren braucht vergleichsweise 2.000 Kilo. Wären nur Greta und ihr Vater in den Flieger gestiegen, wären es 1.044 Kilogramm CO2-Emissionen.

Leute zeigen sich enttäuscht

Gerade weil Greta Thunberg immer wieder dazu aufruft, nicht mit dem Flugzeug zu reisen und weil ihr Segeltörn Werbung für alternative Transportmittel machen soll, zeigen sich viele Menschen auf Social Media nun kritisch. User verstehen den Sinn hinter der Aktion nicht, wenn erst recht wieder sechs Leute aus ihrem Team den Flieger nehmen müssten.

Das Team der Malizia versucht zu beruhigen

Gegenüber der WELT versucht die Pressesprecherin des „Team Malizia“ zu beschwichtigen. Man fliege nicht fünf Leute nach Amerika. Zwei Personen der Alternativcrew wären bereits in den USA und müssten nicht mit dem Flugzeug anreisen. Außerdem würde man alle Flüge die getätigt werden ausgleichen. Zusätzlich würde aber auch der Mitsegler Pierre Casiraghi gemeinsam mit Boris Herrmann wieder nach Europa zurückfliegen. Außerdem weiß man nicht, wie die zwei Crew-Mitglieder, die sich bereits in den USA befinden, dorthin gereist sind. Falls sie US-Amerikaner sind, müssten sie außerdem nach ihrer Reise mit der „Malizia II“ wieder dorthin zurückkehren. Es würden also vielleicht sogar sieben Flüge durch Gretas Reise entstehen.