Der in der Coronaviruskrise stark nachgefragte US-Videodienstanbieter Zoom sieht sich mit einer Klage wegen Sicherheitslücken und Datenschutzmängeln konfrontiert.

Am Dienstag reichte ein Aktionär im US-Bundesstaat Kalifornien eine Sammelklage ein.

Sicherheitslücken bei Zoom: Jetzt gibt es eine Sammelklage

In der Sammelklage wird dem Unternehmen vorgeworfen, die Qualität des Datenschutzes zu hoch angegeben, sowie nicht öffentlich gemacht zu haben, dass der Dienst nicht durchgehend verschlüsselt ist. Der Videodienst war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar, so die Nachrichtenagentur Reuters.

Die zunehmenden Sicherheitsbedenken, sowie Berichte über das sogenannte „Zoombombing“, bei denen sich Unberechtigte in Sitzungen einwählen, setzen das Unternehmen unter Druck. Seit einem Allzeithoch Ende März hat die Aktie fast ein Drittel an Wert verloren. Zoom-Chef Eric Yuan versprach vergangene Woche, sich der Probleme anzunehmen. Der Trend zum Home-Office in der Coronavirus-Pandemie hat Zoom Millionen neue Nutzer beschert. 

App bei Nasa und SpaceX verboten

Die App sah sich in den vergangenen Tagen wegen grober Sicherheitslücken immer wieder stark in der Kritik. Das FBI-Büro in Boston gab vergangene Woche sogar eine Warnung über Zoom heraus. User seien angewiesen keine Besprechungen auf der Website öffentlich zu stellen. Denn das FBI hatte zuvor zwei Berichte über nicht identifizierte Personen erhalten, die in Schulsitzungen eingedrungen waren oder gestreamte Gottesdienste mit Beschimpfungen und dem Vorzeigen von Nazi-Symbolen gestört hatten. Das Phänomen nennt man übrigens “Zoombombing”. Die investigative Nachrichtenseite “The Intercept” berichtete zudem am Dienstag, dass Zoom-Videos keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zwischen den Nutzern haben und, dass das Unternehmen Sitzungen einsehen könnte.

Aufgrund von sicherheitstechnischen und datenschutzrechtlichen Bedenken, verbieten NASA und SpaceX ihren Mitarbeitern mittlerweile sogar die Nutzung von Zoom. Mittlerweile stoppte der Videodienst die Weitergabe von Nutzerdaten mit einem Update.

(Quelle: red / reuters)