Der größte Eisberg der Welt, bekannt als A68a, droht auf die Insel Südgeorgien im Südatlantik zu stoßen. Kommt es zu einer Kollision, dann wäre er eine große Gefahr für die dort lebenden Pinguine und Robben.

Denn die normalen Nahrungswege der Tiere könnten blockiert werden.

Große Gefahr für das Wildparadies

Wie die europäische Weltraumorganisation ESA mitteilte, könnte der rund 3.500 Quadratkilometern große Koloss mit der etwa gleich großen Insel auf Grund laufen und für zehn Jahre dort stecken bleiben. Somit würde der antarktische Eisriese eine große Gefahr für das Wildparadies darstellen. Die Insel beherbergt Millionen an Robben und Pinguinen.

Läuft der Eisberg dort auf Grund, würde er nämlich die normalen Nahrungswege der Tiere blockieren. Die tatsächliche Entfernung zur Nahrungsbeschaffung ist für die Tiere während der Aufzucht von Welpen und Kücken entscheidend. Ein großer Umweg würde bedeuten, dass die Tiere nicht mehr rechtzeitig zu ihren Jungen zurückkehren und diese verhungern. Erst 2004 war ein anderer Eisberg (A38) dort auf Grund gelaufen. Als der Koloss A38 in Südgeorgien landete, wurden an den Stränden unzählige tote Pinguinküken und Robbenbabys gefunden.

Hoffnung auf die Meeresströmungen

Zudem würde dort wo A68a aufsetze das Ende für alle auf dem Meeresboden lebenden Kreaturen bedeuten. „Ökosysteme können und werden natürlich zurückprallen, aber hier besteht die Gefahr, dass dieser Eisberg, wenn er steckenbleibt, 10 Jahre lang dort sein könnte“, sagte Prof. Geraint Tarling vom British Antarctic Survey (BAS) gegenüber BBC News.

Der Riese löste sich im Juli 2017 vom Larsen-Schelfeis an der Ostküste der antarktischen Halbinsel. Mit einer ursprünglichen Fläche von 5.800 Quadratkilometern war er einer der größten Eisberge der Geschichte. Im Laufe der Zeit haben sich bereits zwei Eisbrocken davon gelöst. Der große Rest wurde A68a genannt. Noch vor ein paar Monaten rechnete die ESA mit dem weiteren Zerbrechen des Eisbergs. Das würde eine Kollision verhindern. Doch leider war das bis jetzt nicht der Fall. Zuletzt war der Eisberg 350 Kilometer von Südgeorgien entfernt. Es besteht aber noch die Hoffnung, dass Meeresströmungen den Koloss an der Insel vorbeileiten.

Die Inselgruppe liegt rund 1.400 Kilometer vor der argentinischen Küste und gehört zum britischen Überseegebiet Südgeorgien. Das dortige Arial ist so etwas wie ein Friedhof der größten Eisberge der Antarktis. Die tafelförmigen Giganten werden mit starken Strömungen vom Weißen Kontinent gezogen. Ihre Kiele bleiben in den Untiefen des Festlandsockels, der die abgelegene Insel umgibt, hängen.