Aufgrund der Corona-Krise verzichtet die Regierungschefin in Neuseeland, Jacinda Ardern für ein halbes Jahr auf Teile ihres Gehalts. Auch andere Mitglieder der Regierung bekommen weniger Geld.

„Wenn es jemals eine Zeit gegeben hat, die Lücke zwischen verschiedenen Positionen zu schließen, dann jetzt“, erklärte Ardern.

Neuseeland: Regierung verzichtet auf 20 Prozent des Gehalts

Premierministerin Jacinda Ardern möchte sechs Monate lang auf 20 Prozent ihres Gehalts verzichten. Auch anderen Regierungsmitgliedern, sowie hohen Staatsbediensteten, werden die Bezüge gekürzt. Das verkündete die neuseeländische Regierung am 15. April bei einer Pressekonferenz. Die Regierungschefin verdient umgerechnet übrigens 260.000 Euro im Jahr.

Für Gesundheitspersonal oder etwa Polizeibeamte, die an vorderster Front gegen das Coronavirus kämpfen, gelte die Kürzung allerdings nicht. Ardern sagte in der Pressekonferenz, die Regierung habe die Entscheidung angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen getroffen, denen sich Neuseeländer in den kommenden Monaten aufgrund der Auswirkungen von COVID-19 stellen müssen. Das Land erwartet hohe Arbeitslosenquoten.

Neuseelands Kurs gegen Corona war bisher sehr erfolgreich

Auch in Neuseeland gelten wegen der Ausbreitung des Coronavirus strenge Ausgangsbeschränkungen. Bislang hat man in dem knapp fünf Millionen Einwohner zählenden Staat 1.386 Infektionen gemeldet, neun Menschen starben an der Lungenkrankheit COVID-19.

Die Neuseeländer dürfen ihre Häuser nur für dringende Besorgungen verlassen. Sport treiben ist nur in der unmittelbaren Nachbarschaft erlaubt. Ausflüge an den Strand oder Besuch sind zudem untersagt. Außerdem testet man in dem Pazifikstaat sehr umfangreich auf das Coronavirus. Alleine am Dienstag letzte Woche führte man laut Guardian 4.098 Testungen durch. Das Ziel in Neuseeland ist dabei weder eine Durchseuchung, wie man es etwa in Schweden plant, noch eine Eindämmung, wie in den meisten Ländern praktiziert wird. Die Neuseeländer wollen das Virus eliminieren. Dieser Kurs scheint bisher erfolgreich zu sein.