WWF veröffentlichte vor Kurzem einen Report, der zeigt, dass zwischen 2004 und 2017 über 43 Millionen Hektar Regenwald vernichtet wurden. Wenn es so weiter geht, wird „Covid-19 nur ein Vorgeschmack auf künftige Krisen“ sein.

Denn die Zerstörung des Regenwaldes kann weitere Pandemien hervorrufen.

43 Millionen Hektar Regenwald zerstört

Ein am Mittwoch veröffentlichter WWF-Report zeigt erneut die beschleunigte Vernichtung des Regenwaldes. Allein zwischen 2004 und 2017 wurden über 43 Millionen Hektar vernichtet – das entspricht der fünffachen Fläche Österreichs. Diese rasante Entwicklung bereitet der Umweltschutzorganisation große Sorgen. „Regenwälder sind eine Gesundheitsvorsorge für Mensch und Natur. Sie speichern Kohlenstoff, bieten wichtigen Lebensraum und sind ein Bollwerk gegen Pandemien. Daher müssen wir die Entwaldung stoppen, sonst stoppt das Leben, wie wir es kennen“, sagte Georg Scattolin, Leiter des internationalen Programms beim WWF Österreich.

Sollte sich diese Entwicklung nicht umkehren lassen, werden wir nicht nur die Klimakrise vorantreiben, sondern auch mit weiteren Pandemien rechnen müssen. „Wir müssen die Regenwälder besser schützen, sonst ist Covid-19 nur ein Vorgeschmack auf künftige Krisen“, warnte WWF-Experte Georg Scattolin.

Landwirtschaft und Monokulturen sind Hauptproblem

Der WWF-Bericht basiert auf Daten von Satellitenbildern, die die Verkleinerung des Waldes innerhalb eines Zeitraums von 2004 bis 2017 aufzeichneten. Diese Bilder zeigen, dass die Zerstörung des Regenwaldes immer weiter voranschreitet und es bisher keine Besserung gibt. Den größten Verlust verzeichnet der Amazonas mit 18,3 Millionen Hektar zerstörtem Wald. Dahinter liegen die Wälder auf Borneo (5,8 Millionen Hektar zerstörter Regenwald) und der Gran Chaco (5,2 Millionen Hektar).

Der Großteil davon geht auf das Konto der industriellen Landwirtschaft, die immer neue Ackerflächen brauchen. Vor allem die Ölpalmen-Plantagen sind hier ein großer Faktor, denn sie zerstören den Boden und geben keinen Raum mehr für dort lebende Tiere oder Pflanzen. Aber auch die Rodung für neue Bauprojekte ist in den letzten Jahren stark gestiegen, heißt es im Bericht. Der WWF fordert deshalb eine ökologische Wald- und Ernährungswende, die an den Wurzeln der Probleme ansetzt.