Seit der amerikanische Supreme Court vergangene Woche das Abtreibungsrecht Roe v. Wade gekippt hat, starteten in vielen Bundesstaaten des Landes Proteste und Aufstände. Auch viele Stars äußern sich jetzt aktiv zu der Entscheidung.

Einige von ihnen starten bereits erste finanzielle Unterstützungen.

Schock nach Ende des Abtreibungsrechts in den USA

Die Folgen der Supreme Court Entscheidung, Roe v. Wade zu kippen, sind für viele Menschen immer noch absolut schockierend. Denn mit der Entscheidung, das Recht auf Abtreibung nicht länger landesweit zu garantieren, treten in zahlreichen Bundesstaaten Abtreibungsverbote in Kraft, die einen Schwangerschaftsabbruch de facto unmöglich machen. Experten befürchten, dass in den kommenden Wochen etwa die Hälfte der US-Bundesstaaten Abtreibungen verbieten wird und Menschen, die dennoch einen Schwangerschaftsabbruch durchführen lassen, bestraft werden.

Es ist eine Entscheidung, die nicht nur bei Politiker*innen und Menschenrechtsexpert*innen für Entsetzen sorgt, sondern auch in den Sozialen Medien. User*innen, Stars und Promis versuchten in den vergangenen Tagen, Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken und schon erste Initiativen zu starten.

Aufrufe beim Glastonbury-Festival

So etwa beim diesjährigen Glastonbury-Festival in Großbritannien. Zahlreiche Stars nutzten die Bühne, um die Entscheidung zu thematisieren und zu kritisieren. Billie Eilish betont bei ihrem Set etwa: „Heute ist ein sehr, sehr dunkler Tag für die Frauen in den Vereinigten Staaten.“

Und auch Olivia Rodrigo nutzte ihr Festivaldebüt für eine politische Botschaft. Für ihren Auftritt holte sie sich prominente Unterstützung und sang gemeinsam mit Lily Allen deren Song „Fuck You“, den sie mit einer Botschaft einleitete. „Ich möchte den nächsten Song den fünf Mitgliedern des Obersten Gerichtshofs widmen, die uns gezeigt haben, dass ihnen Freiheit letztlich völlig egal ist.“

Sängerin Phoebe Bridgers sorgte mit ihrem Glastonbury-Auftritt für einen der emotionalsten Momente. Denn im Rahmen der internationalen Debatte rund um Roe v. Wade enthüllte die Sängerin bereits, dass sie selbst im vergangenen Jahr eine Abtreibung hatte. Umso härter traf sie die Entscheidung dementsprechend. „Ich habe den beschissensten Tag“ erklärt die Sängerin auf der Bühne, bevor sie zu einem gemeinsamen „Fuck The Supreme Court“ aufruft.

Stars beteiligen sich an Protesten und Spenden

Auch abseits vom Festivalgelände äußerte sich die amerikanische Band Green Day zu der Entscheidung. Frontmann Billie Joe Armstrong wird bei einem Konzert in seiner Ansprache richtig wütend und erklärt, dass er seine amerikanische Staatsbürgerschaft „aufgeben wird“. Denn: „Es gibt zu viel Dummheit auf der Welt, um in dieses erbärmliche Land zurückzukehren“, erklärt der „American Idiot“ Sänger.

Einer anderen Form des Protestes schloss sich währenddessen „Full House“-Schauspielerin Jodie Sweetin an. Sie nahm an einer Demonstration in Los Angeles teil und war gemeinsam mit einer Gruppe an „Pro Choice“-Aktivist*innen bei einem friedlichen Protest engagiert. Videos des Protests sorgen jedoch für Aufsehen. Denn sie zeigen, wie Polizisten die Schauspielerin zu Boden stoßen. Der Fall wird derzeit vom LAPD überprüft; Sweetin teilte das Video auf ihrem Instagram-Kanal und schrieb dazu: „Liebe alle da draußen auf den Straßen, die für das Richtige kämpfen.“

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Kämpfen will auch Sängerin Lizzo. Kurz nach Bekanntwerden der Supreme Court Entscheidung verkündete sie in den Sozialen Medien, dass sie die Organisation Planned Parenthood, die sich um sichere Schwangerschaftsabbrüche sowie den Zugang zu ausreichend Informationen und Ressourcen kümmert, als auch die Initiative Abortion Rights, finanziell unterstützen möchte. Und zwar mit 500.000 Dollar; Geld, das sie mit ihrer kommenden Tour verdienen werde. Der zuständige Veranstalter Live Nation habe außerdem zugestimmt, Lizzo bei ihrem Vorhaben zu unterstützen und weitere 500.000 Dollar zu spenden. Es sei nur der erste Schritt ihrer Bemühungen, verspricht die Sängerin abschließend.

@lizzo

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Aufruhr in den Sozialen Medien: Stars rufen zum Handeln auf

Direkt nach Bekanntwerden der Entscheidung meldeten sich viele Promis auch in den Sozialen Medien zu Wort. Stars wie Taylor Swift, Dua Lipa und Harry Styles kritisieren öffentlich die Entscheidung des Supreme Courts. Es sei ein enormer Rückschritt für die Rechte der Frauen, sind sich viele einig. „Eine Frau sollte das Recht haben, zu WÄHLEN, was sie mit ihrem eigenen Körper machen will. Ende der Geschichte“, schreibt etwa Selena Gomez. Stars wie Sophia Bush betonen währenddessen, dass die Entscheidung Abtreibungen nicht verhindern wird, sondern lediglich sichere Abtreibungen.

Viele Stars fordern ihre Follower*innen jetzt auch zum Handeln auf. „Der Kampf hat erst begonnen“ schreibt etwa Harry Styles, während Stars wie die „Bridgerton“-Schauspielerin Nicola Coughlan dazu aufrufen, an Organisationen wie Planned Parenthood zu spenden. Auch Schauspielerin Viola Davis betont, „Jetzt müssen wir mehr denn je unsere Stimme und unsere Macht einsetzen!“

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