Good News aus Frankreich: Die Pille danach wird dort künftig für alle Altersgruppen kostenlos. Bisher war das Medikament zur Notfallverhütung nur für Minderjährige kostenfrei.

Und nicht nur das: Zudem bietet Frankreich ab nächstem Jahr unter 26-Jährigen Gratis-Untersuchungen auf Geschlechtskrankheiten.

Pille danach wird in Frankreich kostenlos für alle

Ein kleiner Meilenstein wird derzeit in Frankreich gefeiert: Die Pille danach wird dort zukünftig kostenlos. Und zwar für ALLE Altersgruppen! Zudem sollen Vorsorgeuntersuchungen für sexuell übertragbare Krankheiten für alle Personen bis 26 Jahre in Zukunft kostenfrei möglich sein. So will das Land eine Verbesserung der sexuellen Gesundheit bewirken.

Verantwortlich für die Neuerung ist unter anderem der neue französische Gesundheitsminister François Braun. Besonders die sexuelle Gesundheit der jungen Generationen sei ihm wichtig. „Es gibt zwei Dinge, mit denen ich ein Problem habe“, erklärte Braun gegenüber dem Online-Portal „20minutes„. Das seien „die Zunahme von sexuell übertragbaren Infektionen, speziell Chlamydien und Gonokokken, sowie die Problematik des Zugangs zu Notfallverhütungsmitteln“.

Beim Thema Verhütung gehört Frankreich zu den Vorreitern. Seit Anfang 2022 sind dort Mittel zur hormonellen Empfängnisverhütung für Frauen unter 25 kostenlos. Schon seit 2012 ist die Pille danach in Frankreich für Minderjährige kostenfrei und für volljährige Personen mit Rezept kostenfrei. Diese Altersbeschränkung soll jetzt also aufgehoben werden. 

So viel kostet die Pille danach in Österreich

Derzeit ist die „Pille danach“ in fast allen Ländern Westeuropas rezeptfrei erhältlich. Frankreich war das erste europäische Land, in dem 1999 die „Pille danach“ rezeptfrei eingeführt wurde. In Österreich ist für die „Notfallpille“ seit Dezember 2009 kein Rezept mehr erforderlich. Allerdings müssen die Betroffenen hierzulande die Kosten für das Medikament selbst übernehmen. Die „Pille danach“ mit dem Wirkstoff Levonorgestrel bekommt ihr in der Apotheke für ca. 13 Euro, mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat für ca. 32 Euro.

Beide „Notfallpillen“ müssen deshalb so bald wie möglich – am besten innerhalb von zwölf Stunden, keinesfalls jedoch später als 72 Stunden (Levonorgestrel) bzw. 120 Stunden (Ulipristalacetat) – nach dem Sex eingenommen werden. Das Medikament kann die Wahrscheinlichkeit, nach ungeschütztem Sex schwanger zu werden, deutlich verringern und gilt deswegen nur als “Notfallverhütung”. Das hoch dosierte Hormonpräparat sollte daher nur im Ausnahmefall und keinesfalls als reguläres Verhütungsmittel eingenommen werden!