Die Zeiten, in denen ein ganzer Freundeskreis ein und das selbe Netflix-Passwort verwendet, sind vermutlich schon bald vorbei. Denn der Streaming-Gigant veröffentlicht jetzt konkrete Maßnahmen, die das Ende des Profilteilens einläuten.

Doch die erste Maßnahme wird von Netflix als positives Erlebnis vermarktet.

Netflix will Profil-Sharing beenden

Jetzt einmal ganz ehrlich: wer von uns hat denn nicht schon einmal (zumindest zeitweise) ein fremdes Netflix-Konto genutzt? Passwort teilen war irgendwie ja auch ein Vertrauensbeweis. Doch während unsereins mit dem geteilten Konto Geld sparen wollte, fürchtete die Plattform enorme Zahleneinbrüche. Denn alleine im zweiten Quartal des Jahres verlor der Streamingdienst fast eine Millionen Abonnenten – genau gesagt 970.000 Abonnenten.

Ein historischer Verlust für die Plattform, den es wiedergutzumachen galt. Denn Netflix war sicher: Schuld an den sinkenden Zahlen war auch das Passwort teilen. Denn laut dem Unternehmen sollen geschätzt 100 Millionen Haushalte ihre Passwörter teilen.

Doch statt das Teilen schlichtweg unmöglich zu machen oder streng zu kontrollieren, geht Netflix jetzt scheinbar den „Good Cop“ Weg – und veröffentlicht ein neues Feature: den Profiltransfer. Mit dieser Funktion wird es möglich, ein Profil auf ein neues Konto zu übertragen. Besteht ein Account etwa aus sechs Profilen und eines davon hat einen eigenen Account, kann dieses übertragen werden.

Profiltransfer als erste Maßnahme

Man muss also mit dem neuen Profil nicht ganz von vorne anfangen, sondern behält seine Watchlist, Empfehlungen und Serienfortschritte bei. „Menschen ziehen um. Familien wachsen. Beziehungen enden. Aber während dieser Veränderungen im Leben sollte Ihr Netflix-Erlebnis das gleiche bleiben“, erklärt Netflix die neue Funktion in einer Aussendung.

Der Profiltransfer ist ab sofort weltweit verfügbar; jede:r Nutzer:in bekommt zusätzlich noch eine Benachrichtigung per Mail. Klingt doch alles nach positiven Entwicklungen, oder? Doch Expert:innen sind sich sicher: Hinter der neuen Funktion steckt eben nicht nur der Gedanke „was passiert nach einer Trennung mit dem Netflix Account“, sondern auch das Ziel, die Accounts nach und nach auseinanderzudröseln und zu trennen. So soll das Passwort teilen in Zukunft immer weniger werden. Und das möglichst, ohne die Nutzer:innen mit verlorenen Watchlists zu verärgern.