Eminem hat in der Halbzeitshow vom diesjährigen Super Bowl für ordentlich Aufsehen gesorgt: Mit einem Kniefall demonstrierte er gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA. Und das trotz bestehendem Verbot der NFL.

Die Veranstalter des Super Bowls erklärten nun aber, dass sie über die Aktion informiert gewesen seien.

Halbzeitshow: Eminems Kniefall sorgt für Aufsehen

Es war eine Show der Superlative: Beim 56. Super Bowl traten heuer einige der größten Hip-Hop-Künstler aller Zeiten auf. Nachdem Dr. Dre, Snoop Dogg, 50 Cent, Mary J. Blige, und Kendrick Lamar ihre Hits zum Besten gegeben hatten, betrat Eminem die Bühne. Dieser sorgte dann mit einer ganz speziellen Geste weltweit für Schlagzeilen.

Nach seiner Performance von „Lose Yourself“ kniet sich Eminem hin – ein Zeichen, das im Football eine ganz besondere politische Bedeutung hat. Denn die Pose wurde durch den ehemaligen Profispieler Colin Kaepernick bekannt.

Geste des Protests

Kaepernick startete 2016 mit der Geste als Zeichen des Protestes gegen Rassismus. Ein Zeichen, das dem Spieler viel Aufmerksamkeit und auch Ärger einbrachte. Seit 2017 spielt er nicht mehr in der NFL und ist stattdessen als Aktivist gegen Polizeibrutalität tätig.

Nachdem aber immer mehr Football-Spieler anfingen sich während der US-Nationalhymne hinzuknien, entschied sich die National Football League für ein Verbot: Während der Nationalhymne müssen die NFL-Profis zukünftig wieder aufrecht stehen oder in der Kabine bleiben.

Veranstalter wussten Bescheid

Einige mutmaßten deshalb, dass Eminem den Kniefall gegen den Willen der Veranstalter gemacht habe. Die National Football League widersprach dieser Darstellung nun aber ganz klar.

„Wir haben uns alle Elemente der Show während mehrerer Proben in dieser Woche angesehen und wussten, dass Eminem das tun würde“, sagte ein Sprecher der Tageszeitung „USA Today“. 

Rassismus-Kontroverse in der NFL

Die NFL steht schon länger wegen Diskrimierungsvorwürfen in der Kritik. Auch was die Trainerposten betrifft. US-Präsident Joe Biden sagte vor dem Finale in einem Interview, dass die Liga „aus so vielen farbigen Athleten (…) und nicht genug qualifizierten afroamerikanischen Trainern besteht, um diese NFL-Teams zu managen“.

Der erst vor kurzem gefeuerte Football-Trainer Brian Flores hat die Liga sogar wegen Diskriminierung verklagt. Der Afroamerikaner beschuldigt die NFL und drei seiner ehemaligen Teams, er selbst sowie andere Schwarze seien bei der Besetzung von Trainerstellen diskriminiert worden.