In Deutschland ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle nach Angaben des Robert-Koch-Instituts um 1.707 auf 228.621 gestiegen. Das ist der höchste Wert an Neuinfektionen seit Ende April.

An den Folgen des Virus sind in den vergangenen 24 Stunden zehn weitere Personen gestorben, die Gesamtzahl der Todesfälle steigt demnach auf 9253.

Neuinfektionen in Deutschland

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen lag Anfang April bei mehr als 6.000, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder. Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg der Fallzahlen jedoch nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests stark erhöht wurde. Waren es nach RKI-Daten in der Kalenderwoche 31 von 27. Juli bis 2. August noch rund 578.000 (übermittelt von 165 Laboren), lag die Zahl zwei Wochen später schon bei mehr als 875.000 (übermittelt von 181 Laboren).

Die Werte können sich im Zuge von Nachmeldungen noch verändern, zudem können Mehrfachtestungen einzelner Menschen enthalten sein. In der Woche von 20. bis 26. April lag die Zahl der Tests bei rund 364.000 (übermittelt von 178 Laboren), also wesentlich niedriger als derzeit. Die Rate positiver Ergebnisse lag damals bei fünf Prozent, derzeit liegt sie bei knapp einem Prozent.

Steigende Zahlen liegen nicht nur an mehr Tests

Die steigenden Zahlen haben übrigens nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu tun. Das hatte das RKI vor wenigen Tagen mitgeteilt. Auch der Epidemiologe Gerard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig sagte: „Der Anstieg der positiven Tests ist nicht allein dem Anstieg der Testungen geschuldet.“

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom 18. August bei 1,06 (Vortag: 1,11). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gibt das RKI einen sogenannten Sieben-Tage-R-Wert an. Er bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen.

Quelle: Reuters