Es war ein Schock für die Filmwelt, als bekannt wurde, dass am Set von Alec Baldwins Film „Rust“ tödliche Schüsse fielen. Ein Tag, an dem Matthew Hutchins seine Frau und die Mutter seines Sohnes verlor. Die Schuld daran sieht er unter anderem bei Alec Baldwin.

Das erzählt er jetzt in seinem ersten Interview.

Halyna Hutchins: Witwer gibt erstes Interview

Vergangenen Oktober sorgte ein Vorfall am Set des Westernfilms „Rust“ international für Schock. Denn bei den Dreharbeiten hantierte Baldwin mit einer vermeintlichen „Cold Gun“; also einer richtigen Schusswaffe, die mit Platzpatronen gefüllt war. In einer Szene betätigte er schließlich den Abzug – und löste einen Schuss aus. Ein Schuss, der die Kamerafrau Halyna Hutchins in die Brust traf und tötete.

Ein traumatisches Erlebnis – vor allem auch für Matthew Hutchins. Denn er verliert an diesem Tag seine Ehefrau und die Mutter des gemeinsamen Sohnes. Wie er die vergangenen Monate erlebt hat, erzählt er jetzt erstmals in einem Interview mit der „Today“ Show. Denn Hutchins ist es wichtig, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Verantwortung bei Alec Baldwin?

Besonders enttäuscht ist er deshalb von Schauspieler Alec Baldwin, der in seinem ersten Interview nach dem Unfall die Schuld und Verantwortung von sich wies. „Die Vorstellung, dass derjenige, der die Waffe in der Hand hält und sie abfeuert, nicht verantwortlich ist, ist für mich absurd“, sagt Hutchins.

Die Art und Weise, wie Baldwin so kurze Zeit nach dem Unfall über den Vorfall sprach, ärgerte Hutchins. „Als ich ihm zusah, war ich einfach so wütend“, erklärt er. „Ich war einfach so wütend, dass er so detailliert und öffentlich über ihren Tod sprach und dann keine Verantwortung übernahm, nachdem er gerade beschrieben hatte, wie er sie getötet hatte.“

Baldwin sei jedoch nicht alleine Schuld an Halynas Tod. Denn abgesehen von der fehlenden Waffensicherheit habe es „eine Reihe von Industriestandards“ gegeben, die nicht eingehalten wurden. Dementsprechend sieht Matthew „mehrere Parteien“ verantwortlich.

Witwer reicht Klage gegen Baldwin ein

Doch Baldwins Verhalten nach dem Unfall verärgerte ihn offensichtlich. Denn mit dem tränenreichen Interview, das Baldwin dem Sender ABC News gab, habe er sich in Matthew Hutchins Augen in eine Opferrolle gestellt. Eine Rolle, die ihm nicht zustehe. „Ich habe das Gefühl: ‚Sollen wir wirklich Mitleid mit dir haben?'“

Dass in dem Fall noch lange nicht alles geklärt ist, wurde übrigens bereits in den vergangenen Wochen klar. Denn Matthew reichte Mitte Februar im Namen seines neunjährigen Sohnes eine Klage gegen Baldwin und einige Produzenten, Unternehmen und Crew-Mitarbeiter ein. Denn er ist sich sicher: „Dieser Unfall hätte verhindert werden können.“