Nach dem Olympia-Skandal rund um Annika Schleu, die ihr Pferd im „Modernen Fünfkampf“ geschlagen hatte, zieht man jetzt offenbar drastische Konsequenzen. Denn laut einem Insider-Bericht des Guardian soll der Moderne Fünfkampf bei Olympia 2024 ohne Reiten stattfinden.

Stattdessen will der Weltverband die Reitdisziplin durch Radsport ersetzen.

Radsport soll Reiten im Modernen Fünfkampf ersetzen

Bei den Olympischen Spielen in Tokio lösten die deutsche Reiterin Annika Schleu und ihre Trainerin Kim Raisner Anfang August einen riesigen Skandal in der Reitdisziplin des „Modernen Fünfkampfes“ aus. Schleu schlug bei dem Bewerb auf Anweisung ihrer Trainerin auf ihr zugewiesenes Pferd ein. Daraufhin wurden schwere Vorwürfe der Tierquälerei laut. Denn die Athletin hatte während des Bewerbs immer wieder mit der Gerte auf das Tier einschlagen, um es unter Kontrolle zu bringen. Seitdem steht die olympische Reitdisziplin heftig in der Kritik. Aus diesem Grund sollen, wie nun der Guardian berichtet, eine Reihe von strategischen Treffen stattgefunden haben. Dabei habe man die Zukunft dieses Sports zu besprechen.

Laut eines Berichts des Guardian soll der weltweite Dachverband für Modernen Fünfkampf (UIPM) entschieden haben, Reiten generell aus dem Programm zu streichen. Man wolle die Reitdisziplin künftig offenbar durch Radfahren ersetzen. Am Donnerstag werde dann eine offizielle Mitteilung mit den Ergebnissen der Beratungen vom UIPM veröffentlicht. Das Springreiten könnte schon bei den Olympischen Spielen in Paris im Sommer 2024 durch Radfahren ersetzt werden.

Kritik an willkürlicher Zuordnung von Reitern & fremden Pferden

Der Moderne Fünfkampf besteht aus fünf unterschiedlichen Disziplinen: Pistolenschießen, Degenfechten, Schwimmen, Springreiten und Querfeldeinlauf. Beim Springreiten steht vor allem das Zulosen der fremden Pferde für die Athleten und Athletinnen in der Kritik. Denn die ReiterInnen haben nur wenige Minuten Zeit, um sich mit ihrem jeweiligen Pferd vertraut zu machen.