In Australien wurde ein TV-Spot gespielt, der Menstruationsblut zeigt. Zum ersten Mal nicht in Hellblau, sondern in Dunkelrot. Der Bindenhersteller Libra hat versucht, ein Tabu zu brechen und die Periode zu normalisieren. Im Spot ist zu sehen, wie am Oberschenkel einer Frau Blut rinnt, sowie ein Blutfleck in der Binde. 

Die Beschwerden folgten und es meldeten sich hunderte Menschen, die den Spot als beleidigend, ekelhaft und unangemessen bezeichneten.

Regulierungsbehörde wies Beschwerden zurück

Nicht nur, dass die Regulierungsbehörde jede Beschwerde zurückwies, auch lobten sie den Bindenhersteller für die Werbung. Es hieß, sie fordern Gleichstellung und Normalisierung der Periode. Sie meinten auch, dass der TV-Spot nicht gegen den Ethikkodex der Werbebranche verstoße. Und die Uhrzeit der Ausstrahlung  oder, dass es Kinder sehen konnten, sei auch kein Problem.

Die Köpfe, die hinter der Werbung stecken, hätten bewusst Tabus brechen wollen. Sie hatten vor, Aufsehen zu erregen, um endlich die Menstruation zu normalisieren. Immerhin haben Frauen immer noch mit Schamgefühlen zu kämpfen, wenn es um ihre Periode geht. Eine Sache, die eigentlich etwas komplett natürliches ist und die endlich entschärft gehört. Der Mutterkonzern des Bindenherstellers, Asaleo Care, meint, dass eine derartige Kampagne notwendig war.

Tabuisierung der Periode sorgt für unrealistische Frauenbilder in der Werbung

Forschungen haben ergeben, dass ein Verbot der Periode dafür sorgt, dass unrealistische Bilder von Frauen in der Werbung kursieren. Vor diesem Spot wurde, unter anderem, in Australien die Periode in Hellblau dargestellt. Das schafft ein Bild, das nicht der Realität entspricht und suggeriert vor allem Frauen, dass sie sich für ihre Periode schämen müssen. Und, dass es nichts ist, was normal ist oder etwas, über das man offen sprechen kann. Die Menstruation soll mehr tabuisiert werden als Drogen oder Sex.