Klingt komisch, ist aber so. Wie neuste Vermessungen des Mount Everest zeigen, ist der höchste Berg der Welt tatsächlich um 86 Zentimeter gewachsen.

Allerdings ist er nicht wirklich in die Höhe geschossen, sondern die früheren Berechnungen waren einfach nicht richtig.

Mount Everest um 86 Zentimeter höher

Der Mount Everest ist jetzt ganz offiziell 86 Zentimeter höher, und zwar konkret 8848,86 Meter hoch. Das teilte der chinesische Außenminister Wang Yi am Dienstag bei einer Videokonferenz mit. Zuletzt war der Berg laut indischen Forschern, die ihn in den 1950ern vermessen hatten, 8848 Meter hoch. Seither haben aber bereits mehrere Teams immer wieder nachgemessen und sind dabei auf unterschiedliche Ergebnisse gekommen. Um endlich Licht ins Dunkel zu bringen haben China und Nepal, auf deren gemeinsamer Grenze der höchste Berg der Welt steht, nun gemeinsam nachgemessen und sich auf eine neue Höhe geeinigt.

Genauere Messmethoden

Die neue Höhe des Mount Everest ist einerseits auf genauere Messmethoden zurückzuführen. Gleichzeitig kann es aber tatsächlich sein, dass der Berg „gewachsen“ ist. Und zwar etwa durch die Verschiebung tektonischer Platten, das Erdbeben im Jahr 2015, das generell zu einer Höhenveränderung des Gebirges geführt haben soll, oder auch wegen des Abschmelzens der Schneedecke am Gipfel als Folge des Klimawandels.

Ursprünglich wollte Nepal, das als eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt gilt, die Vermessung alleine durchführen. Schließlich wurde allerdings ein Gemeinschaftsprojekt mit China daraus. 2019 bestieg das nepalesische Team den Berg, 2020 dann das chinesische Team, und zwar als einziges Team überhaupt im Coronavirus-Jahr. Um auf den neuen Wert zu kommen wurden nicht nur die Messungen der beiden Teams, sondern auch Satellitenmessungen erfasst.