Einschlafprobleme und unruhige Nächte hatte bestimmt jeder von uns schon mal. Doch ab wann handelt es sich wirklich um Schlaflosigkeit? Mithilfe der 30-30-3-Regel soll man herausfinden können, ob man unter Insomnie leidet oder ob die Schlafprobleme ganz andere Hintergründe haben.

Echte Schlafstörungen können zu großen gesundheitlichen Problemen führen.

Was passiert bei Schlaflosigkeit?

Wer sich in der Nacht oft stundenlang im Bett wälzt und einfach nicht einschlafen kann oder nahezu im Minutentakt aufwacht, hat oft das Gefühl unter Schlaflosigkeit zu leiden. Doch bevor ihr jetzt in Panik ausbrecht und euch Gedanken drüber macht, wie ihr dieses chronische Leiden loswerdet, solltet ihr erstmal herausfinden, ob es tatsächlich Insomnie ist, die euch nächtens quält.

Zuerst mal sollten wir aber definieren, was medizinisch gesehen überhaupt mit Schlaflosigkeit gemeint ist. Betroffene klagen über einen dauerhaften Erschöpfungszustand, da sie sich in der Nacht nicht erholen können. Dabei ist Schlaf super wichtig für unseren Körper, da er sich in dieser Zeit regeneriert und seine Akkus auflädt. Kommt man nicht zum Schlafen, ist die Konsequenz eigentlich ganz logisch. Personen, die unter Insomnie leiden, befinden sich in einem regelrechten Teufelskreis, denn sobald sie im Bett liegen, setzen sie sich unter Druck, einzuschlafen. Doch meistens passiert dann genau das Gegenteil und man ist bis in die frühen Morgenstunden putzmunter.

Hält dieser Zustand länger an, dann kann das mitunter der Auslöser für seelische Probleme wie Depressionen oder Suchterkrankungen sein. Und auch andere Krankheiten wie Diabetes, Herzschwäche, erhöhter Blutdruck oder ein geschwächtes Immunsystem können das Resultat davon sein. Um diesen gefährlichen Kreislauf zu brechen, ist es wichtig, herauszufinden, ob man bereits an einer echten Schlafstörung leidet oder sich einfach nur in einer stressigen Lebensphase befindet, durch die man schwerer ein- und durchschlafen kann.

30-30-3-Regel hilft Schlaflosigkeit zu erkennen

Forscher haben eine einfache Methode entwickelt, um zu erkennen, ob man mit Insomnie zu kämpfen hat. Dafür soll man sich an die sogenannte 30-30-3-Regel halten und sich folgende Fragen stellen:

  • Dauert es länger als 30 Minuten, bis ich eingeschlafen bin?
  • Bin ich länger als 30 Minuten wach, wenn ich in der Nacht aufwache?
  • Kommen Punkt eins und zwei mindestens dreimal pro Woche vor?

Solltet ihr alle Fragen mit einem klaren „ja“ beantworten, ist es gut möglich, dass ihr an einer medizinischen Schlaflosigkeit leidet. Um aber sicherzugehen, solltet ihr auf jeden Fall noch einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen und das Problem abklären. Gemeinsam könnt ihr dann auch nach einer Lösung suchen. Entweder mittels Therapie, einer Umstellung im Alltag (Verzicht auf bestimmte Lebensmittel) oder im Härtefall auch mit Medikamenten.

Wichtig ist jedoch, dass man sich nicht zu lange Zeit lässt, um seiner Schlaflosigkeit nachzugehen.

Bis zu 12 Prozent der Menschen leiden an Insomnie

Solltet ihr tatsächlich unter Schlaflosigkeit leiden, dann seid ihr nicht einzigen. Laut Forschungsberichten des Australian Journal of General Practice seien bereits sechs bis zwölf Prozent der Menschen, die in Industrienationen leben, von chronischer Insomnie betroffen. Ein weiterer Fachartikel der amerikanischen Zeitschrift Psychology Today zeigt außerdem, dass nahezu jeder Mensch mindestens einer schlaflosen Nacht im Jahr ausgesetzt ist. Kommt das nicht häufiger vor, ist das jedoch nicht weiter schlimm. Denn im Normalfall pendelt sich der Schlaf-Wach-Rhythmus wieder von alleine ein.