Weil ein 36-Jähriger im Jänner versucht hatte, die Augen seiner Frau zu essen, musste sich der Mann nun vor Gericht verantworten. Er hatte geglaubt, sie sei ein Dämon mit „Monsteraugen“.

Besonders absurd: Seine Lebensgefährtin verzieh ihm und will ihn jetzt sogar heiraten.

36-Jähriger wollte Augen seiner Frau essen

Am Dienstag (10. August) musste ein 36-jähriger Mann aus Wien-Floridsdorf am Wiener Landesgericht auf die Anklagebank. Er hatte im Jänner nach reichlich Alkoholkonsum seine Lebensgefährtin angegriffen und versucht, ihre Augen zu essen. Das Paar feierte zuvor seine Hochzeit nach afrikanischem Brauch per Video mit der Familie in Afrika. Laut Medienberichten soll der Angeklagte dabei ziemlich viel Bier und Gin-Tonic getrunken haben, außerdem dürfte er unter Drogeneinfluss gestanden sein. Weil das Paar einen Kinderwunsch hatte, trank die Frau nur einen Drink. Bis Mitternacht sollen die beiden ausgelassen gefeiert haben, gegen zwei Uhr soll sich die Frau allerdings nicht besonders wohlgefühlt und gezittert haben.

Plötzlich habe sie den Mann „mit Monsteraugen angesehen“, so der 36-Jährige nach der Tat. Er habe gedacht, es sei ein Dämon in ihr und er sei Jesus. „Da wollte ich ihr die Augen herausreißen und essen“, heißt es im Protokoll.

Opfer musste notoperiert werden

Laut Anklage habe der Mann sie so lange gewürgt, bis ihre Augäpfel hervortraten. Dann soll er ihr in beide Augäpfel gebissen und ihr anschließend die Augenlider abgebissen haben – besonders kurios: im Hintergrund lief angeblich „Walking Dead“ im Fernsehen. Gegen fünf Uhr in der Früh hörte die Nachbarin seine lauten Gebete und die Schreie des Opfers. Deshalb alarmierte sie die Polizei. Die WEGA rückte aus und stürmte die Wohnung. Der Mann habe sich offenbar ohne Widerstand festnehmen lassen.

Das Opfer wurde mit schweren Augenverletzungen und einem Halswirbelbruch ins Krankenhaus gebracht und musste dort notoperiert werden. Die Frau überlebte den Angriff. Und sie soll ihrem Mann die Tat mittlerweile sogar verziehen haben.

Hochzeit geplant

Beim Prozess am Dienstag in Wien machten weder der Angeklagte noch das Opfer eine Aussage. Laut Gerichtsgutachter soll die Tat kein Mordversuch, sondern eine „Straftat im Zustand voller Berauschung“ gewesen sein. Auch der Anwalt des Angeklagten meinte vor Gericht, der Mann sei zuvor nie gewalttätig gegenüber seiner Frau gewesen. Das betonte der 36-Jährige auch selbst: „Ich liebe meine Frau so sehr.“ Er wisse nicht, warum er das getan habe.

Ein Urteil in dem Fall gibt es noch nicht, denn die Richterin forderte noch ein toxikologisches Gutachten des Blutes des Angeklagten vom Tatort an, um herauszufinden, wie viel Alkohol er tatsächlich getrunken hatte und ob er andere Substanzen zu sich genommen hatte. Der Prozess wurde vertagt. Dem Mann drohen bis zu drei Jahre Haft.

Zwischen dem Paar dürfte aber scheinbar wieder alles in Ordnung sein. Angeblich sei sogar in nächster Zeit eine traditionelle österreichische Hochzeit geplant.