Ärzte der Uniklinik im ägyptischen Aswan stießen vor kurzem auf einen mysteriösen Fall. Ein Mann hatte ein Telefon verschluckt, wollte aber nicht sagen, warum. Das Telefon musste operativ entfernt werden.

Sechs Monate lang soll der Mann mit dem Handy im Magen gelebt haben.

Patient verschweigt den Grund

Auf den Fall wurden die Ärzte aufmerksam, weil der Mann mit starken Magenschmerzen ins Krankenhaus kam. Nach einer ersten Untersuchung entdeckten die Ärzte eine Infektion als Ursache für die Bauchkrämpfe. Ein Röntgenbild gab schließlich die Gewissheit: Der Mann hatte einen Fremdkörper im Magen. Und zwar ein Tastentelefon.

Warum der Mann das Telefon geschluckt hatte, wollte er nicht verraten. Er sagte jedoch, dass er das Handy schon seit sechs Monaten im Magen hatte. Seit einigen Wochen konnte er durch die Bauchkrämpfe und den Fremdkörper im Magen Nahrung nicht mehr richtig verdauen. Weil er aber darauf gehofft hatte, dass das Telefon einen natürlichen Weg hinaus finden würde, habe er bisher niemanden informiert.

Die Ärzte mussten deshalb auch ohne Erklärung und Motiv des Patienten schnell handeln. Denn die Chemikalien, die Teil des Handyakkus sind, sind lebensgefährlich wenn sie austreten.

Zweistündige OP notwendig

In einer zweistündigen Operation musste das Telefon deshalb schnellstmöglich entfernt werden. Für das Chirurgenteam ein einzigartiger Fall, der zum Glück ein gutes Ende nahm. Denn die Operation gelang, der Patient soll stabil sein. Übrigens war die Aktion für das Ärzteteam scheinbar so aufregend, dass sie auch Fotos von dem Handy und der OP gemacht haben, die man hier sehen kann.

So dubios diese Geschichte auch klingen mag, es ist nicht das erste Mal, dass ein Mann ein Tastentelefon schluckt. Erst im September sorgte ein ähnlicher Fall im Kosovo für Aufsehen. Denn ein Häftling hatte ein Nokia-Handy geschluckt. Auch er verriet nicht, warum er das Handy geschluckt hatte. Doch die Magenschmerzen wurden so enorm, dass er sich medizinische Hilfe suchen musste.

Das Telefon wurde dem Mann anschließend mithilfe einer Endoskopie aus der Speiseröhre gezogen. Folgeschäden soll er keine davontragen.