Ein Techniker aus Italien musste ganze 13 Jahre lang jeden Tag 2,5 Stunden beruflich telefonieren. Dann entdeckte der 63-Jährige plötzlich, dass sich in seinem Ohr ein Tumor gebildet hat. Glücklicherweise war dieser gutartig.

Dennoch leidet er nun unter einer Schädigung seines Gesichtsnervs samt Gesichtslähmung.

Italiener bekam vom Telefonieren einen Tumor im Ohr

Dass zu viel Telefonieren ungesund ist, wollten wir unseren Eltern als Teenies nicht glauben. Ein Fall aus Italien beweist jetzt aber, dass es tatsächlich schädlich sein kann, wenn man zu oft am Telefon bzw. Handy hängt. Denn ein 63 Jahre alter Italiener musste beruflich jeden Tag 2,5 Stunden mit dem Hörer an seinem Ohr verbringen. Irgendwann machte er dann die erschreckende Entdeckung, dass sich in seinem linken Ohr ein Tumor gebildet hat.

Also musste er operiert werden. Die gute Nachricht: Immerhin war das Geschwulst gutartig. Die schlechte Nachricht: Durch den Eingriff wurde ein wichtiger Gesichtsnerv beschädigt, was zu einer Lähmung einer Gesichtshälfte führte. Zudem war er von nun an am linken Ohr taub. Das soll zu einer Depression geführt haben, wie die Anwälte des Mannes berichten. Denn jetzt forderte er eine Entschädigung für seine Strapazen.

Anwälte beweisen Zusammenhang

Der Italiener beantragte bei der Arbeitsunfallversicherungsanstalt INAIL eine Berufskrankheitspension aufgrund des sogenannten Akustikusneurinom. Diese wurde von der Anstalt anfangs jedoch abgelehnt. Doch den Anwälten gelang es schließlich, einen Zusammenhang zwischen der Bildung des Tumors und der Nutzung des Telefons herzustellen. Immerhin waren es rund 13.000 Stunden, die der Mann in seiner beruflichen Laufbahn als Techniker telefonieren musste.

Auch das Gericht erkannte den Zusammenhang schließlich an und verurteilte die Versicherung, dem 63-Jährigen seine Berufskrankheitspension in der Höhe von 350 Euro pro Monat zu gewähren.

Weltweit zweiter Fall

Dieses medizinische Phänomen ist bisher noch nicht oft vorgekommen. Weltweit ist der Fall des Italieners erst das zweite Mal, dass man sich hier zugunsten des Arbeitnehmers entschieden habe, wie die Anwälte des Mannes gegenüber der italienischen Tageszeit La Repubblica mitteilten. Das gefällte Urteil sei das Ergebnis „einer intensiven wissenschaftlichen Debatte“, so die Juristen.

Auch der zweite Fall kommt aus Italien. Vor einigen Jahren bekam ein Mann eine Entschädigung, da er eine lange Zeit Frequenzen eines Mobiltelefons ausgesetzt war und daher mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte.