Je mehr heterosexuelle Männer trinken, desto eher fühlen sie sich zum eigenen Geschlecht hingezogen. Das haben Wissenschafter im Rahmen einer Studie herausgefunden. Die im „Journal of Social Psychology“ publizierte Studie mit dem Titel „Sexuelle Bereitschaft mit Gleich- und Anders-Geschlechtlichen möglichen Partnern: Experimentelle Beweise aus der Bar-Szene“ hat ein höchst interessantes Ergebnis gebracht: Wenn Männer Alkohol trinken, steigt ihr sexuelles Interesse an anderen Männern.

Wie kommt Mann denn darauf?

Um das herauszufinden, haben die Wissenschafter insgesamt 83 heterosexuelle Personen (51 Männer und 32 Frauen) in verschiedenen amerikanischen Bars gefragt, wie anziehend sie andere Menschen finden. Dazu wurden ihnen mit steigenden Alkoholeinfluss Fotos von Männern und Frauen vorgelegt. Anschließend sollten die Befragten bewerten, wie groß ihr sexuelles Interesse an den vorgezeigten Personen ist. Bei den Frauen änderte der Alkoholeinfluss nichts an ihren Präferenzen. Die Männer hingegen interessierten sich Glas für Glas mehr für das eigene Geschlecht. Nach zehn Gläsern Bier oder ähnlichen alkoholischen Getränken, fanden diese Männer und Frauen sogar in gleichem Maß sexuell anziehend.

Woran könnte das liegen?

Warum der Rausch nur bei den Männern so eine Wirkung entfaltet, ist nicht ganz klar. Die Forscher vermuten aber, dass kulturelle Gründe dahinterstecken. So sei Bi- und Homosexualität in den USA bei Frauen viel eher akzeptiert als bei Männern. Weil Alkohol die Hemmungen senkt, würden es Männer in betrunkenem Zustand viel eher wagen, Dinge zu tun, die ihnen nüchtern zu unangenehm wären.