Rund eine Woche, nachdem EX-GNTM-Kandidatin Lijana Kaggwa mit einem Enthüllungsvideo über die Sendung für Furore gesorgt hat, legt sie jetzt noch eins drauf. Denn in einem weiteren Clip erhebt sie erneut schwere Vorwürfe gegen die Redakteure von „Germany’s Next Topmodel“.

„Ihr habt mich so manipuliert“, so die ehemalige Teilnehmerin der Show.

Lijana Kaggwa sorgt mit zweitem Enthüllungsvideo für Aufregung

Obwohl die aktuelle Staffel von „Germany’s Next Topmodel“ bereits zu Ende ist, sorgt die Sendung immer noch für einige Schlagzeilen. Grund dafür sind zahlreiche Enthüllungsstorys von ehemaligen Kandidatinnen und YouTubern, die für Aufregung sorgen. Den Anfang machte Lijana Kaggwa – das Model stieg 2020 freiwillig während des Finales aus der Sendung aus. Auf YouTube veröffentlichte sie vor etwa einer Woche ein ziemlich ehrliches Video, in dem sie verriet, was hinter den Kulissen der erfolgreichen Show passieren soll.

Jetzt teilte Lijana ein weiteres Video mit ihren Followern. Darin berichtet sie über das manipulative Verhalten der GNTM-Redakteure. Das Problematische an der Sendung sei unter anderem, dass medienunerfahrene Menschen auf jene treffen, die teilweise schon jahrelang bei Reality-TV-Formaten arbeiten würden und in der Medienbranche unterwegs seien. Daher wüssten die Redakteure auch ganz genau, wie bestimmte Aussagen beim Publikum ankommen und welche Situationen zu einem Shitstorm führen könnten.

„Ich wusste es vorher nicht, dass da Redakteurinnen sind, die dich so heftig verarschen, ins Gesicht lügen und menschlich mit dir spielen und dich manipulieren“, erzählt die 25-Jährige in ihrem Video. Dann fährt sie fort: „[…] und dir sagen, etwas kommt gut an, was im Endeffekt nur dazu führt, dass du Morddrohungen bekommst und unter Polizeischutz gestellt wirst, weil der [sic!] Cybermobbing so schlimm ist.“

Bestimmte Gespräche und Situationen seien so gezielt herbeigeführt worden. „Ihr habt mich so manipuliert“, so der Vorwurf von Lijana an die GNTM-Produktion.

Vertragsbruch, um Menschen zu sensibilisieren

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Kandidatinnen vertraglich dazu verpflichtet sind, kein Wort über die Produktion der Sendung zu verlieren. Mit ihren Videos riskiert Lijana dementsprechend auch eine saftige Klage. Dazu hat sie nur eines zu sagen: „Teile meiner Schweigepflicht umgehe ich heute“, so das Model. „Aber nur die Teile, die maßgeblich verantwortlich für mein Cybermobbing, meinen Polizeischutz und meine Suizidgedanken waren.“

Zudem wolle sie klarstellen, dass sie die Schweigepflicht nicht umgehe, um GNTM zu diffamieren. „Ich umgehe die Schweigepflicht, um Menschen dafür zu sensibilisieren, dass Reality-TV nicht die Wahrheit zeigt“, so Lijanas Worte. Wie streng der Vertrag ist, verrät die 25-Jährige auch: „Wir dürfen absolut nichts, absolut gar nichts davon preisgeben, was hinter den Kulissen passiert. Und wir dürfen uns nicht mal negativ bezüglich der Show oder Heidi Klum äußern.“

Das sagt Günther Klum dazu: „Der Cast ist das Problem“

Die heftigen Vorwürfe sind natürlich auch an der Familie Klum nicht spurlos vorübergegangen. Die GNTM-Chefin Heidi Klum wandte sich während des Live-Finales mit einem einzigen Satz an ihre Kritiker: „Wir machen genauso weiter, wie bisher!“ Ihr Vater Günther Klum, der die Modelagentur „ONEeins fab“ führt, wird da schon etwas konkreter. Auf seiner Website äußerte er sich mit einem langen Statement zu den Schlagzeilen.

„Was viele vergessen: ‚GNTM‘ war und ist weiterhin eine Unterhaltungssendung und soll den Zuschauer amüsieren. Und wie geschieht das? Durch Zickereien, Streit und durch eine weite Palette an Stilmitteln, derer sich der Sender – wie im Übrigen jedes andere TV-Format auch – bedient“ so der 76-Jährige. „Wer sich zur Teilnehme an ‚GNTM‘ entscheidet, sollte in der Regel wissen, worauf er sich einlässt.“

Immer wieder würden ehemalige Kandidatinnen an die Öffentlichkeit gehen und die Show samt Partner an den Pranger stellen. Der diesjährige Sündenbock sei der Sender. „Zurecht? Fraglich, doch sollte der Sender in jedem Fall das Konzept der Sendung und insbesondere die Gier nach immer ausgefalleneren und schrillen Charakteren überdenken“, schreibt Günther Klum. „Der Cast ist das Problem, wenn man bis an den Rand geht, darf man sich nicht wundern, daß [sic!] haarsträubende Geschichten immer wieder kurz vor dem Finale aufkommen.“

Abschließend stellt er noch klar: „Es wäre wünschenswert, wenn der Sender zum eigentlichen Thema „‚Germany’s Next Topmodel‘ zurückfinden könnte – eventuell mit Männern.“ Was genau Herr Klum mit Letzterem meint, ist unklar. Möchte er eine männliche Jury? Männliche Kandidatinnen? Ein männliches Supermodel als Moderator der Show? Es bleibt spannend …