2020 gab die Tochter der Romanautorin Susan Meachen bekannt, dass ihre Mutter sich das Leben genommen hat – ein Schock für die Fan-Community, die die Autorin online aufgebaut hat.

Doch jetzt enthüllt Susan Meachen überraschend: sie war nie tot!

Autorin täuscht eigenen Tod vor

Es war ein Schock für die Fans der Romanautorin Susan Meachen, als ihre Tochter 2020 auf ihrem Facebook-Account verkündet, dass ihre Mutter gestorben ist. Susan war für ihre Followerschaft eine beliebte Autorin geworden, die mit ihrer Community nicht nur News zu den eigenen Büchern teilte, sondern auch ein Netzwerk aus anderen Schriftsteller:innen aufbauen wollte, in dem man sich austauschen konnte.

Dass sie sich 2020 das Leben genommen haben soll, trifft ihre Community dementsprechend sehr. Schnell kursieren Gerüchte zu der Todesursache. Der Konsens: Susan wurde gemobbt und nahm sich deshalb das Leben. Ihre Community sollte aber weiterhin bestehen. Denn Susans Tochter führte ihren Account weiter. Zumindest, um die Bücher ihrer Mutter zu bewerben, sich Hilfe für die letzten Schritte von Susans letztem Buch zu holen und immer wieder darauf hinzuweisen, wenn die Verkäufe gen Null gingen. Immer wieder sprach sie etwa davon, die Veröffentlichung der Bücher rückgängig zu machen, weil es für sie schlichtweg zu viel Arbeit war, sich um die Promotion der Werke ihrer verstorbenen Mutter zu kümmern.

Susans Community aus gleichgesinnten Autor:innen machte es sich währenddessen zum Vorsatz, das Erbe der Autorin aufrechtzuerhalten. Sie zelebrierten ihren Todestag und starteten in ihrem Namen sogar Spendenaktionen und Buchauktionen im Kampf gegen Mobbing.

„Mir geht es jetzt gut und ich hoffe, dass ich wieder schreiben kann. Lasst den Spaß beginnen.“

Doch all das hatte Anfang Jänner ein schlagartiges Ende. Denn wie aus dem Nichts erscheint plötzlich ein neuer Facebook-Post auf dem Profil der Autorin, der ihre Community schockt. „Ich habe eine Million Mal darüber nachgedacht, wie ich es machen soll, und bin mir immer noch nicht sicher, ob es richtig ist oder nicht. Es wird eine Menge Fragen geben und viele Leute werden die Gruppe verlassen, schätze ich. Aber meine Familie hat getan, was sie für das Beste für mich hielt, und ich kann sie nicht dafür verantwortlich machen“, heißt es in dem Post. Damit verkündet Susan: sie ist wieder zurück! Und ihr Suizid war eine Lüge. „Mir geht es jetzt gut und ich hoffe, dass ich wieder schreiben kann. Lasst den Spaß beginnen.“

Doch ganz so einfach sollte ihre Rückkehr in die Realität dann doch nicht sein. Denn Susans Community ist außer sich vor Wut und Enttäuschung und ihre Fans betonen online, wie hintergangen sie sich fühlen. Insbesondere, weil Susan für viele von ihnen eine Freundin war, um die sie lange trauerten. Eine von ihnen war Samantha A. Cole, die Susan nach ihrer Rückkehr konfrontierte. Auf Facebook teilt sie Screenshots der Unterhaltung und zeigt: so richtig einsichtig ist Susan nicht. Stattdessen erklärt sie, dass es die Entscheidung ihrer Familie war, dass Susan untertauchen sollte.

Community kritisiert Autorin

Dass ihre Community sie jetzt mit offenen Armen empfängt, erwartet sie aber nicht. Denn die „Buchwelt“ habe sie nie wirklich willkommen geheißen. In den zwei Jahren, in denen sie angeblich tot war, habe sie einige Probleme gehabt und arbeitete mit einem Therapeuten und Psychiater, um „an einen besseren Ort zu gelangen“, verrät Susan in dem Gespräch. Demnach postete also ihre Familie auf ihrem Profil, während sie in Behandlung war. Doch Follower:innen entdeckten bereits in der Vergangenheit, dass die Posts nach ihrem vorgetäuschten Tod ähnliche Tippfehler hatten wie die von Susan. Hat also doch sie gepostet? Die tatsächliche Wahrheit hinter der Geschichte kennt wohl nur Susan selbst.

Gegenüber „BBC“ betont eine ehemalige Freundin von Susan – Candace Adams – jedoch, dass es wohl auch ziemlich eigennützige Motive geben könnte. „Ich glaube, sie hat geglaubt, wenn sie stirbt, würden ihre Bücher Beachtung finden“, erklärt sie. „Jetzt ist es ein neues Glücksspiel: ‚Hey, wenn ich zurückkomme, wird das alle aufrütteln und vielleicht werden meine Bücher dadurch populär‘, anstatt einfach nur eine gute Autorin zu sein.“ Ob ihre Community ihr den vorgetäuschten Tod jedoch tatsächlich verzeihen kann, bleibt wohl abzuwarten.