Der Krieg in der Ukraine ist für viele schockierend, bedrückend und nicht in Worte zu fassen. Für einige Menschen wurde er jedoch über Nacht zum brutalen Alltag und einem neuen Leben. In den Sozialen Medien berichten sie, wie sich ihr Leben verändert hat und wie sie den Krieg erleben.

Wie und wo ihr in der aktuellen Situation helfen könnt, haben wir hier für euch zusammengefasst!

Krieg in der Ukraine

Die Ereignisse in der Ukraine überschlagen sich. Denn seit der russische Präsident Wladimir Putin am Donnerstag die Invasion in die Ukraine ermöglichte, herrscht Krieg in Europa. Russische Truppen dringen seit Stunden an mehreren Stellen der Ukraine ein und rücken immer weiter vor. Mittlerweile kam es schon zu zahlreichen Todesopfern und Verletzten.

Es sind unfassbare Bilder, die uns als Zuschauerinnen und Zuschauer vor dem Fernseher oder dem Smartphone schockieren. Doch für einige Menschen gehören diese Bilder seit Donnerstag Früh zu ihrem Alltag. Denn sie leben mitten im Kriegsgebiet und erleben die Geschehnisse hautnah.

Einige von ihnen teilen ihre Erfahrungen und Eindrücke jetzt in den Sozialen Medien und verdeutlichen dadurch das Unfassbare: Das Leben im Kriegsgebiet.

Oleksandra Zubal

Oleksandra ist Gründerin einer B2B Plattform. Gemeinsam mit ihrer Tochter lebt sie in der Ukraine und erlebt in den vergangenen Stunden den absoluten Albtraum. Auf Twitter gibt sie persönliche Einblicke in die Situation und schreibt über ihre ständige Angst und den absoluten Horror, den sie gerade durchmacht. „Ich mache mir Mittagessen – und beobachte den Himmel. Ich schreibe eine SMS – und schaue in den Himmel. Ich lese die Nachrichten – und ich schaue in den Himmel. Der Krieg ist da. Krieg ist beängstigend“, schreibt sie beispielsweise auf Twitter.

Xena Solo

Die TikTokerin Xena bekam schon einige Wochen vor der Verkündung des Krieges mediale Aufmerksamkeit. Denn sie lebt in der Ukraine – und kommentiert das aktuelle Geschehen online.

In ihren Videos kommentiert sie Ereignisse sehr nüchtern und teils sarkastisch, erzählt anschließend von ihren Erfahrungen in der Ukraine und den Ängsten, die sie hat. „Hope for the best, prepare for the worst“, erklärt sie kurz vor der Invasion. Ein Motto, das jetzt zur traurigen Realität wurde.

Matthew Cassel

Matthew Cassel ist Auslandskorrespondent von VICE News. Am 14. Februar machte er sich deshalb auf den Weg in die Ukraine, um vor Ort berichten zu können.

Matthew gibt auf Tiktok Einblicke in das Leben der Bürgerinnen und Bürger in Kiew. Er zeigt ihren Alltag, betont zu Beginn noch, dass in der Stadt von der angespannten Situation nur wenig erkennbar ist. So zeigt er etwa am 16. Februar noch ein reges Treiben in der Stadt. Doch die Bilder ändern sich schlagartig und Matthews Video wird am 24. Februar plötzlich von den ständigen Bombensirenen im Hintergrund begleitet.

Matthew zeigt, wie die Menschen der Ukraine damit umgehen, begleitet eine Frau bei der Blutspende, um Soldaten und Bürgern zu helfen und zeigt einen Blumenladen, der trotz angekündigtem Krieg und Sperrstunde weiterhin geöffnet hat. „Die Geräusche des Krieges kommen näher“, schildert Matthew am zweiten Tag und zeigt damit, wie schnell die Situation in den Städten eskaliert.

@matthewcassel

From Kyiv on day 2 of Russia’s invasion of #Ukraine

♬ original sound – matthewcassel

Moneykristina

Normalerweise gibt Kristina ihren rund 180.000 TikTok-Followern Ratschläge zu den Themen Finanzen, Kryptowährung und NFTs und zeigt ihren Alltag als Selbstständige.

Doch durch die Invasion der russischen Truppen veränderte sich Kristinas Fokus drastisch. In ihren Videos erzählt sie seitdem, wie es ihr in der Ukraine geht, zeigt Bilder vom Geschehen und geht ganz offen mir ihrer Angst und Anxiety-Attacken um. In einem Video erzählt sie etwa, dass sie vor lauter Angst vor Luftangriffen die ganze Nacht lang nicht einschlafen konnte. Nur Schlafmittel haben ihr geholfen.

Kristina spricht in ihren Videos sehr emotional und offen und erklärt auch, warum sie trotzdem noch in Kiew ist. Denn „es ist nahezu unmöglich, die Stadt zu verlassen“. In den Kommentaren geht sie außerdem auf die Fragen ihrer Follower ein, erklärt so gut sie kann die aktuelle Situation und erzählt, was sie vor Ort erlebt.

Terrell Jermaine Starr

Terrell Jermaine Starr arbeitet als Journalist in der Ukraine. Die schockierenden Bilder, die er in den vergangenen Stunden und Tagen sieht, teilt er seitdem auf Twitter. Es sind Bilder von zerstörten Gebäuden, die nur 15 Minuten von seinem Zuhause entfernt sind. Auch Erzählungen von Sirenen und Jets, die er den ganzen Tag über hört teilt er sowie die Eindrücke der „neuen Normalität“ in Kiew: „Ukrainische Kampfjets sausen über Wohnhäuser.“

Terrell erzählt außerdem, wie schwierig es für ihn ist, in all dieser Hektik und Anspannung seine Arbeit zu machen. Denn: „Ich muss 1.000 Wörter schreiben und sehe ab und zu Kampfjets in nicht allzu großer Entfernung von meinem Fenster vorbeirauschen“, schreibt er auf Twitter.


Wenn ihr oder jemand den ihr kennt Hilfe braucht, gibt es auch einige Hotlines, die ihr kontaktieren könnt:

Österreich:

  • Telefonseelsorge: 142
  • Rat auf Draht (für Kinder und Jugendliche): 147

Deutschland:

Schweiz: