In Kenia herrscht eine patriarchale Gesellschaftspolitik, in der Frauen kaum Rechte haben. Um dagegen vorzugehen, malen nun unzählige Frauen auf die Straßen Nairobis.

Unter anderem versuchen sie, gegen sexistische Äußerungen und sexuelle Belästigung in den Verkehrsmittel vorzugehen.

Frauen fordern Respekt für eigenen Körper

In Kenia haben Frauen kaum Rechte. Nun fordern sie die Regierung dazu auf, endlich etwas zu tun. Um das zu signalisieren, tragen sie T-Shirts, auf denen eine klare, negative Haltung zu sexueller Belästigung in Verkehrsmitteln eingenommen wird.

Aber auch beginnen Frauen auf die Straßen der Hauptstadt von Kenia zu schreiben, was sie sich wünschen. Mit Kreide steht geschrieben, sie fordern Respekt für ihren eigenen Körper. Schlussendlich haben sich viele Frauen an diesem Tag getroffen, um zu zeigen, dass sexuelle Belästigung in jeglicher Form keinen Platz mehr haben soll – unter anderem Catcalling.

Catcalling in Kenia ist ein großes Problem

Unter Catcalling versteht man Kommentare im öffentlichen Raum, die sexuelle anzüglich, unangemessen, unhöflich und unanständig sind. Meist kommen sie von Männern und richten sich an Frauen. Cat-Calls dienen vor allem dazu, die Aufmerksamkeit der Frau zu gewinnen. Nur sind Aussagen wie diese, oft übergriffig.

In Kenia wurde die Aktion von einem Instagram-Account inspiriert, der auf Catcalls in New York aufmerksam macht. Der Account hat sexuelle Belästigung mit Kreide auf den Straßen New Yorks dokumentiert. Mittlerweile hat nicht nur Kenia die Idee übernommen, sondern viele andere Städte auch.

Daten zeigen, in welcher Situation kenianische Frauen stecken

Laut einem UNICEF-Bericht prostituiert sich ein Drittel aller Mädchen in Kenia, die zwischen 12 und 18 Jahre alt sind. Sexuelle Handlungen für Geld oder Geschenke von Minderjährigen.

In der Global Database on Violence against Woman der Vereinten Nationen kann man lesen, dass 42 Prozent der Frauen in Kenia glauben, Männer dürfen Frauen schlagen. Gründe wären, wenn die Frau das Essen verbrennt oder sexuelle Handlungen verweigert. 45 Prozent der Frauen, die zwischen 15 und 49 Jahre alt sind, haben bereits mindestens einmal körperliche Gewalt erlebt. 14 Prozent sind bereits Opfer von sexueller Gewalt geworden. Die Dunkelziffer soll jedoch um einiges höher sein.