Der Prozess um Amber Heard und Johnny Depp schien einfach kein Ende zu nehmen. Doch nun ist das Urteil da! Ein US-Gericht hat Johnny Depp im Großteil der Anklagepunkte recht gegeben und Heard schuldig gesprochen. Auf Social Media haben beide Stars bereits ein erstes Statement gepostet.

Laut Amber Heard sei das Urteil ein „Rückschlag für die Vorstellung, dass Gewalt gegen Frauen ernst genommen werden muss.“

Johnny Depp gewinnt Prozess gegen Amber Heard

Endlich ist die Entscheidung im wohl berühmtesten Hollywood-Prozess des Jahres gefallen! Nach sieben Wochen gerichtlichem Schlagabtausch zwischen Johnny Depp und Amber Heard haben sich die Geschworenen nun geeinigt. Die Jury sprach Heard der Verleumdung schuldig. Sie muss Depp über zehn Millionen Dollar Schadenersatz zahlen. Aber auch Heard gab die Jury – zumindest in einem Punkt – mit ihrer Gegenklage recht.

Zur Erinnerung: Ursprünglich hatte Johnny Depp Amber Heard verklagt. Er warf ihr vor, mit einem Meinungsartikel in der „Washington Post“ seinen Namen durch den Dreck gezogen und ihm beruflich geschadet zu haben. Depp wollte 50 Millionen Dollar von Heard. Die hatte daraufhin eine Gegenklage eingereicht. Auch sie warf ihm Verleumdung vor, wollte von ihm 100 Millionen Dollar. 

Aber auch Depp muss zahlen

Amber müsse nun ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar (umgerechnet etwa 14 Mio. Euro) Schadenersatz zahlen, lautete das Urteil. Fünf Millionen davon entfallen auf einen „Strafschadenersatz“. Da dieser im US-Bundesstaat Virginia aber nur maximal 350.000 Dollar betragen darf, setzte die Richterin die Gesamtsumme auf 10,35 Mio. Dollar herab.

Zudem wies die Jury einen Großteil der Vorwürfe zurück, die Heard in einer Gegenklage gegen Depp erhoben hatte. Die Geschworenen befanden allerdings, dass Heard durch Äußerungen von Depps Anwalt Adam Waldman gegenüber der „Daily Mail“ ebenfalls verleumdet worden war. Waldman hatte ihre Missbrauchsvorwürfe als „Schwindel“ bezeichnet. Dafür muss Depp seiner Ex nun zwei Millionen Dollar Schadenersatz zahlen.

Statement von Johnny Depp: „Die Jury hat mir mein Leben zurückgegeben“

Johnny Depp war während der Urteilsverküdnung nicht im Gericht anwesend. Der Schauspieler hält sich derzeit nämlich in Großbritannien auf. Auf Instagram teilte der „Fluch der Karibik“-Star aber bereits ein erstes Statement.

Über die Medien wurden falsche, sehr ernste und kriminelle Anschuldigungen gegen mich erhoben, die eine endlose Flut von hasserfüllten Inhalten auslösten, obwohl nie Anklage gegen mich erhoben wurde. All das ging innerhalb einer Nanosekunde zweimal um die Welt und hatte einen seismischen Effekt auf mein Leben und meine Karriere. Und sechs Jahre später hat mir die Jury mein Leben zurückgegeben. Ich fühle mich wirklich geehrt“, so Depp in seiner Erklärung. „Ich habe mich erst nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, diesen Fall weiterzuverfolgen, wohl wissend, wie hoch die juristischen Hürden sein würden, die ich zu überwinden hatte, und wie groß das weltweite Aufsehen um mein Leben sein würde“, so der Schauspieler weiter.

Von Anfang an sei es sein Ziel gewesen, die Wahrheit ans Licht zu bringen, „unabhängig vom Ausgang des Verfahrens. Die Wahrheit zu sagen, war ich meinen Kindern und all denjenigen schuldig, die mich immer unterstützt haben. Ich bin beruhigt, weil ich weiß, dass ich das endlich erreicht habe.“ Das Beste liege noch vor ihnen und ein neues Kapitel habe endlich begonnen, schreibt Depp zum Abschluss seiner Erklärung, die er mit „Die Wahrheit geht niemals unter“ beendet.

Amber Heard: „Enttäuschung kann man nicht in Worte fassen“

Auch Amber Heard meldet sich nur wenige Augenblicke nach der Urteilsverkündung in den sozialen Medien. „Die Enttäuschung, die ich heute fühle, kann man nicht in Worte fassen. Mein Herz ist gebrochen darüber, das ein Berg von Beweisen immer noch nicht genug war, um gegen die Macht, die Überzeugungskraft und den Einfluss meines Ex-Mannes anzukommen“, schreibt sie in einem Statement auf Instagram. Noch enttäuschter sei sie aber darüber, was das Urteil für andere Frauen bedeute. „Es ist ein Rückschlag. Es stellt die Uhren zurück auf eine Zeit, in der Frauen, die so etwas ansprechen, öffentlich beschämt und erniedrigt werden. Es ist ein Rückschlag für die Vorstellung, dass Gewalt gegen Frauen ernst genommen werden muss.“

„Ich bin traurig, dass ich diesen Prozess verloren habe. Aber ich bin noch trauriger darüber, dass ich scheinbar mein Recht verloren habe, was ich als Amerikanerin habe – Das Recht, frei und offen zu sprechen“, endet sie.