Bei dem letzten TV-Duell vor der Präsidentenwahl in den USA hat Herausforderer Joe Biden US-Präsident Donald Trump seinen Umgang in der Coronavirus-Krise vorgeworfen.

„Wer für so viele Tote verantwortlich ist, sollte nicht Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika bleiben“, sagte Biden am Donnerstagabend (Ortszeit).

Donald Trump: „Nicht meine Schuld, dass das Virus herkam“

In den USA sind bisher mehr als 221.000 Menschen in Folge einer Infektion mit dem Virus gestorben. Biden warf Trump vor, die Verantwortung für die rasche Verbreitung des Virus nicht zu übernehmen. Trump entgegnete daraufhin: „Ich übernehme die volle Verantwortung. Es ist nicht meine Schuld, dass es herkam, es ist Chinas Schuld.“ Er verteidigte außerdem seine Politik und sagte, das Schlimmste sei überstanden. „Ich habe es bekommen, ich habe viel gelernt. Großartige Ärzte, großartige Krankenhäuser“, sagte Trump, der sich mit dem Coronavirus infiziert hatte.

Debatte lief geordneter als die erste ab

Die Diskussion lief im Vergleich zum ersten TV-Duell Ende September ruhiger ab. Bei dem ersten Aufeinandertreffen von Republikaner Trump und Demokrat Biden war es hoch hergegangen. Denn die teils chaotische Debatte war geprägt von Beleidigungen und persönlichen Angriffen. Trump fiel Biden beim ersten TV-Duell ständig ins Wort. Um permanente Unterbrechungen durch den Gegner zu vermeiden, führte man beim letzten Duell zu Beginn jedes 15-minütigen Themenblocks deshalb eine Stummschaltfunktion für zwei Minuten ein. Bei den circa 200 Anwesenden der Debatte wurde vor Betreten des Raumes außerdem die Körpertemperatur gemessen. Zudem mussten sie die ganze Zeit über medizinische Masken tragen.

Biden fordert Trump auf Steuererklärung zu veröffentlichen

Weitere Themen der Diskussion, die in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee stattfand, waren Trumps Verhältnis zu Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, die persönlichen Finanzen der beiden Kandidaten, Krankenversicherung und Einwanderung. Biden forderte Trump auf, der sich dagegen stemmt, seine Steuererklärungen zu veröffentlichen. „Oder Sie hören auf, über Korruption zu reden.“ Trump sagte, er habe „Millionen“ an Steuern gezahlt. Der Herausforderer warf ihm zudem vor, „einer der rassistischsten Präsidenten“ der Geschichte zu sein.

Am 3. November wird in den USA der neue Präsident gewählt. Laut der jüngsten Reuters/Ipsos-Umfrage liegt Biden derzeit acht Prozentpunkte vor Trump.

(Quelle: Reuters)