In Japan sorgt momentan ein Menstruationsabzeichen für Mitarbeiterinnen eines Kaufhauses in Osaka für Aufregung. Angestellte sollen sich das Zeichen anstecken, um leichter Hilfe in Anspruch zu nehmen und längere Pausen einlegen zu können, wenn sie ihre Periode haben.

Auf dem Uniform-Abzeichen sieht man eine Comicfigur, die „Miss Period“ heißt. Die Idee dazu soll laut dem Kaufhaus sogar von einigen Mitarbeiterinnen gekommen sein, wie die BBC berichtet.

Japan: Menstruationsabzeichen führt zu Beschwerden

Laut der Kaufhauskette Daimaru basierte das Tragen der Badges ausschließlich auf Freiwilligkeit. Die Idee war laut Angaben des Unternehmens eigentlich als Hilfestellung für die Angestellten gedacht. Die Abzeichen waren bereits im Oktober eingeführt worden. Erst vor einer Woche aber präsentierte das Unternehmen das Konzept der Öffentlichkeit. Allerdings waren nicht alle von der Idee begeistert. Im Gegenteil: Es kam zu zahlreichen Beschwerden. Zum Teil sei auch der Vorwurf der Belästigung erhoben worden. Auch Mitarbeiterinnen hatten sich übrigens über die Einführung der Abzeichen beschwert.

Kaufhauskette überdenkt Konzept

Eine Sprecherin des Kaufhauses verteidigt die Idee. Sie hätte den Mitarbeiterinnen lediglich als Hilfestellung dienen und die „Arbeitsbedingungen verbessern“ sollen. Das Unternehmen möchte nun trotzdem sein Konzept überdenken. So will man etwa eine Lösung finden, wie Mitarbeiterinnen künftig weniger auffällig mitteilen könnten, dass sie momentan ihre Periode haben.

Über Menstruation reden

Wie in vielen anderen Ländern ist die Menstruation ein Tabuthema in Japan. Doch das ändert sich gerade Schritt für Schritt. Im Oktober hatte man die Verbrauchersteuer im Land erhöht, was auch Produkte für die Periode traf. Das sorgte für Empörung bei vielen Frauen und startete außerdem einen öffentlichen Dialog über Menstruation.